Die BDP-Initiative für den Riedpark in Landquart ist auf Kurs – innert einer Woche kam die Hälfte der verlangten Unterschriften zusammen.
Am 18. Oktober zerstörte eine Meldung des Gemeinderats Landquart alle Hoffnungen in die Saalsporthalle: Der Gemeinderat Landquart will die Pläne für ein Unihockey-Leistungszentrum nicht mehr weiter verfolgen. Nach einer intensiven Abwägung der Vor- und Nachteile hätten die Nachteile überwogen, hiess es.
Die BDP wollte sich nicht damit zufrieden geben und startete Ende Oktober eine Unterschriftensammlung. Dabei zeigt es sich schon jetzt, dass der Riedpark durchaus einem Bedürfnis der Bevölkerung entspricht: Innert einer Woche kamen bereits über 100 Unterschriften zusammen, wie der neu gewählte Gemeinderat Curdin Brändli letzten Freitag an einer Informationsveranstaltung der BDP zum Riedpark sagte.
Damit allen klar ist, was sie jetzt verpassen, wurde das Projekt von Architekt und Projektleiter Michael Schumacher am Freitagabend vorgestellt. «Es sind grosse Dimensionen, aber realisierbare Dimensionen», sagte Michael Schumacher. Der Riedpark werde in einigen Jahren ein Zentrum von Landquart sein.
Am Projekt selbst hat sich nichts geändert, die Parameter sind bekannt: Es soll eine Saalsporthalle mit 2300 Tribünenplätzen geben – «ohne Stützen, damit man von jedem Platz Sicht aufs Spielfeld hat» -, ein Hotel und Wohnungen. «Mit dem Riedpark kann man das defizite und dringend sanierungsbedürftige Forum in den Griff kriegen», sagte Michael Schumacher. Er wies darauf hin, dass mit der Säntis Gastronomie AG, die bereits das Forum im Ried führt, ein erfahrener Hotelbetreiber gefunden werden konnte. «Die Säntis Gastronomie AG betreibt ein Hotel der gleichen Grösse in Kriens.»
This Störi, Präsident des Unihockey Clubs Alligator Malans, wies ebenfalls darauf hin, dass Swiss Unihockey bereits finanzielle Zusagen gemacht hatte. «Einzige Gegenleistung ist, dass sie die Halle an zehn Wochenenden im Jahr für sich nutzen dürfen.» Auch Graubünden Sport könne sich vorstellen, bis zu 80 Kurse jährlich durchzuführen. Die Gemeinde selbst, die nur Mieter sein werde, dürfe die Halle Montag bis Donnerstag nutzen. «In der restlichen Zeit steht sie für verschiedene Veranstaltungen zur Verfügung», sagte This Störi. Das sei ein nachhaltiges Projekt für Nordbünden.
Bleibt die Frage nach den Investoren, deren Suche gemäss Gemeindevorstand zum Aus für das Projekt geführt hatte. «Für ein Projekt dieser Grösse ist es kein Problem, einen oder mehrere Investoren zu finden», sagte Michael Schumacher. Zudem mit der Gemeinde als Mieter eine garantierte Einnahmequelle bestünde. Warum hat die Gemeinde denn das Projekt fallen gelassen? Darüber konnte man auch am Freitagabend nur spekulieren: «Vielleicht haben sie Angst, torpediert zu werden, oder einfach Angst vor der Grösse», mutmasste This Störi.
Dem Enthusiasmus der BDP Landquart tut diese Argumentation keinen Abbruch. Die Partei ist überzeugt, die nötigen 300 Unterschriften in den geforderten drei Monaten zusammen zu bekommen. «Dass wir nach einer Woche schon fast die Hälfte haben, stimmt uns zuversichtlich», sagte Curdin Brändli. «Es zeigt: Es ist ein Bedürfnis da.»
Dass die Schule Landquart neue Turnhallen braucht, ist unbestritten. Der Gemeindevorstand favorisiert derzeit eine Dreifachturnhalle, die etwa 13 Millionen Franken kosten würde. Das würde gemäss Schumacher aber auch bedeuten, dass die Gemeinde für den Bau und den Unterhalt der Hallen verantwortlich wäre. Beim Projekt Riedpark fielen diese Nachteile weg: Es würde gänzlich über sogenanntes Privat Public Partnership finanziert, die auch das finanzielle Risiko übernehmen würde.
Die Initiative der BDP verlangt gemäss Initiativtext, dass das Geschäft «Riedpark Landquart», beinhaltend eine Saalsporthalle, ein Hotel und ein Forum auf dem Gebiet Ried in Landquart, von der Gemeinde auf Basis eines Privat Public Partnership Projektes realisiert wird. «Wir haben es bewusst als Anregung formuliert», sagte Curdin Brändli. Bei der Entscheidung, ob Initiative oder Motion – wie letzte Woche von einer anderen Interessengruppe gefordert – sei einzig und allein die Verbindlichkeit entscheidend gewesen.
Mit einem Baubeginn ist frühestens Anfang 2019 zu rechnen.
(Bilder: Ritter + Schumacher)