Der Gemeinderat Landquart hat vor zwei Wochen die Hoffnungen auf eine multifunktionale Sportanlage mit Hotel und Dreifachturnhalle, inkl. potenziellem Unihockey-Leistungssportzentrum, versenkt. Verschiedene Initianten wehren sich gegen den Entscheid des Gemeinderats. Die SVP Igis-Landquart fordert eine umgehende Information und die Gegenüberstellung der Projekte.
Plötzlich ging alles ganz schnell. Der Gemeinderat Landquart lehnte das Projekt «Riedpark» vor zwei Wochen ab, nachdem sich die Suche nach Investoren schwieriger gestaltet hatte als erhofft. Dafür wird nun der Bau einer «einfachen» Dreifachturnhalle auf dem Schulareal der Oberstufe Ried ins Auge gefasst. Für dieses Projekt beantragt der Gemeindevorstand an der Budgetversammlung vom 1. Dezember einen Planungskredit. Letzte Woche preschte die BDP Landquart vor und lancierte eine Initiative, die verlangt, dass «das Geschäft ‹Riedpark Landquart›, beinhaltend eine Saalsporthalle, ein Hotel und ein Forum auf dem Gebiet Ried in Landquart, von der Gemeinde auf Basis eines Privat Public Partnership Projektes realisiert wird». Die Behörden sollen «gezwungen» werden, das Projekt umzusetzen.
Information statt vollendete Tatsachen
Auch die SVP Landquart bedauert den Entscheid des Gemeindevorstands, dieser sei «nicht nachzuvollziehen». In einer Medieninformation von gestern Abend schreibt sie: «Mit dem Projekt Riedpark können die Bedürfnisse des Sportes optimal abgedeckt werden und die heute durch das Forum Ried stark belastete Gemeinde wesentlich entlastet werden. Auch kann der Standort Landquart mit diesem Projekt wesentlich aufgewertet werden.»
Sie fordert deshalb, dass die Gemeinde eine «umfassende Informationsveranstaltung über den Standpunkt des Gemeindevorstandes in dieser Angelegenheit» organisiert, und zwar vor der nächsten Budgetversammlung. «Zudem wird die SVP Landquart an der Gemeindeversammlung eine Motion zur Sprache bringen, die eine Gegenüberstellung der Projekte Riedpark/Forum und Dreifachturnhalle mit allen Vor- und Nachteilen verlangt», so die SVP Landquart.
«Miteinander» statt Initiative
Vom Erzwingen des Projekts «Riedpark» mittels Initiative distanziert sie sich jedoch. «Parteipolitische Konfrontationen in dieser Angelegenheit lehnen wir ab. Wie erwarten von den politisch Interessierten und den Sportvereinen, dass sie sich rasch zusammenraufen, um aufgrund einer sachlichen Gegenüberstellung der Projekte den für die Zukunft der Gemeinde besten Entscheid zu fällen. Die finanziellen Konsequenzen für die Gemeinde sollen dabei umfassend dargestellt werden.»
Ziel sei, dass ein definitiver Variantenentscheid an einer Gemeindeversammlung in der ersten Hälfte des Jahres 2017 erfolgen solle.
(Bild: Auf der Wiese vor dem Forum im Ried (links) hätte die multifunktionale Sporthalle mit Hotel entstehen sollen. Wird’s nun stattdessen eine «einfache» Dreifachturnhalle beim Schulhaus Ried (hinten rechts)?/GRHeute)