Brambrüesch will’s wissen

Der Sommer wird für den Churer Hausberg «Brambrüesch» zum Hoffnungsträger. Letztes Jahr wurden über 40 Prozent des Jahresumsatzes mit Bikern und Wanderern erzielt. Mit der Vorwärtsstrategie «Uffa!» planen die Bergbahnen nun, das Sommerangebot auszubauen und das Winterangebot zu konzentrieren.

Verschiedene bauliche Massnahmen sind geplant: So soll eine neue Gondelbahn entstehen und die Mittelstation umgebaut werden. Zudem sind ein Pumptrack für Kinder und neue Cross-Country-Trails geplant. Gesamthaft sind Investitionen von rund 15 Millionen Franken vorgesehen.

Für die Umsetzung der Vorwärtsstrategie «Uffa!» müssen die bisherigen jährlichen Investitionsbeiträge von 550‘000 Franken für weitere 25 Jahre gesichert werden. Dazu braucht es ein «Ja» der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Stadt Chur im Herbst 2017. Für das Geschäftsjahr 2015/16 weist Brambrüesch dank des starken Sommers ein kleines Plus von 14‘000 Franken auf.

GRHeute-Fotograf Charly Bosshard war an der GV dabei. Die Bilder gibts oben.

Medienmitteilung

Nicht nur ein positives Jahresergebnis wurde am Freitag an der GV der BCD präsentiert, sondern auch die Vorwärtsstrategie Uffa! des neuen Verwaltungsrates um Präsident und Stadtrat Tom Leibundgut. Für die Umsetzung braucht Brambrüesch ein «JA» der Churer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zur Fortsetzung des bisherigen Investitionsbeitrages von jährlich CHF 550’000.- um weitere 25 Jahre. Die Abstimmung ist für den Herbst 2017 geplant.

Neustart ab 2019

Ohne Abstimmung läuft der Investitionsbeitrag der Stadt Chur in zwei Jahren aus und führt mittelfristig dazu, dass die BCD die gesetzlich vorgeschriebenen Abschreibungen nicht mehr tätigen kann. Zudem ist die 4er Gondelbahn Känzeli-Brambrüesch technisch veraltet und verursacht jährlich hohe Unterhaltskosten. Ein Ausfall des Antriebes beispielsweise würde zum Stillstand der Bahnen für eine ganze Saison führen. Dem akuten Handlungsbedarf begegnet der VR mit der Vorwärtsstrategie Uffa!. Sie basiert auf einer eingehenden Analyse durch den VR und die VR-Delegierte Manuela Seeli. Geplant sind ab dem Winter 2019/20 als gemeinsames Projekt der öffentlichen Hand und von privaten Investoren eine neue Gondelbahn, der Umbau zu einer attraktiven Mittelstation am Känzeli, neue Familien- und Bike-Infrastrukturen auf Brambrüesch sowie ein familienfreundliches Schlittel- und Pistenangebot. Das gesamte Investitionsvolumen dürfte ca. 15 Mio. CHF betragen.

Mehr Sommer als Winter

Bereits über 40 Prozent ihres Umsatzes erzielt die BCD im Sommer. Die Vorwärtsstrategie Uffa! sieht einen Ausbau des Sommer- und eine Konzentration des Winterangebotes vor. Angesprochen werden Familien über alle Generationen. Das Thema Bike soll auf Brambrüesch nebst dem Alpenbikepark (Downhill) mit Angeboten für alle ergänzt werden. Dazu gehören die Schaffung eines Jump- und Kids Pumptrack sowie eines Cross Country Trails. Der Dreibündenstein wird zum stillen Berg für Geniesser und die Einstellung der 2er Sesselbahn geprüft. Ein Spielplatz im Sommer, aus Schnee und Eis im Winter, sowie die Wintersicherung des Schlittelweges runden das Bild ab. Mit dieser Positionierung sieht sich Brambrüesch als ergänzendes Angebot zu Arosa-Lenzerheide oder Flims Laax.

Von der Strategie zum Projekt

Bereits vor der GV wurde der Stadt Chur, der Bürgergemeinde Chur und der Gemeinde Churwalden die Vorwärtsstrategie Uffa! vorgestellt. Sie alle haben danach grundsätzlich 4x Ja zu Uffa! gesagt: Zur Strategie, zu öffentlichen Beiträgen, zur Aufgabenteilung sowie zur gemeinsamen Ausarbeitung des Projektes. Bis zum Frühling 2017 sollen die Details für ein abstimmungsreifes Projekt vorliegen. Gearbeitet wird im nächsten halben Jahr mit vier Teilprojekten und den entsprechenden Partnern: Die Attraktivierung des Känzeli mit der Bürgergemeinde Chur, die neue Gondelbahn sowie die Volksabstimmung mit der Stadt Chur, die Bike- und Familieninfrastrukturen am Standort Brambrüesch mit der Gemeinde Churwalden sowie die Finanzierung mit der öffentlichen Hand und privaten Investoren. Die Interessengemeinschaft Brambrüesch (IGB) befürwortet Uffa! zwar grundsätzlich, hat aber Vorbehalte gegenüber einzelnen Investitionsvorhaben. Diese werden im Rahmen der konkreten Projekterarbeitung geprüft.

Zufriedenstellendes Jahresergebnis

Mit einer Gästezunahme um 2,9 Prozent und einer Umsatzzunahme um 3,8 Prozent war der Sommer 2015 sehr erfreulich. Die Wintersaison 2015/16 geht infolge sehr späten Skibetrieb-Startes sicherlich in die Geschichtsbücher ein. Die National Winter Games führten zwar zu einer Gästezunahme um 7,8 Prozent, wegen des Sponsorings aber auch zu einer Umsatzeinbusse von 3,6 Prozent. Durch die Steigerung im Sommer konnte ein Teil des Winter-Minus kompensiert werden, sodass beim gesamten Betriebsertrag lediglich ein Minus von 1,8 Prozent oder CHF 36’000.- resultiert. Der Betriebsaufwand belief sich auf
1,283 Mio. CHF, was einer Zunahme von minimalen 1,6 Prozent oder CHF 20‘000.- entspricht. Nach Abzug der Abschreibungen, Zinsen und Steuern kann die BCD trotz schwieriger Rahmenbedingungen einen Gewinn von rund CHF 14‘000.- ausweisen. Die ordentlichen Traktanden wurden denn auch nahezu alle einstimmig genehmigt und dem VR und der VR-Delegierten wurde Décharge erteilt.

(Bilder: Charly Bosshard)