Chur 97 hat in der 10. Runde der interregionalen 2. Liga-Meisterschaft seine Pflicht erfüllt und den Tabellenletzten FC St. Margrethen vor enttäuschend wenigen Zuschauern auf dem Sportplatz Ringstrasse mit 2:1-Toren geschlagen nach Hause geschickt.
Der Sieg ist zwar nicht gestohlen, fiel aber zweifellos sehr glücklich aus. Die Platzherren können jedenfalls die drei Punkte im Kampf um den Ligaerhalt gut gebrauchen, hat sich doch der Vorsprung auf die Abstiegsplätze dadurch wieder auf sechs Punkte vergrössert.
Chur 97 musste auf den gelbgesperrten Aljaz Kavcic, den verletzten Roman Demarmels und den abwesenden Nico Gruber verzichten, sodass der talentierte 18-jährige Gian-Luca Fahling als linker Aussenverteidiger zu einem gelungenen Debüt in der ersten Mannschaft kam. Zudem hatte Trainer Thomas Waser seine Elf auf verschiedenen Positionen umgestellt.
Es war insgesamt höchst bescheidene Fussballkost, was die beiden Teams bei idealen äusseren Bedingungen den 250 Zuschauern boten. Zusammenhängende Aktionen hatten Seltenheitswert und meistens regierte der Zufall. Zudem schienen die Gäste wenig Lust zu verspüren, sich aktiv am Spielgeschehen zu beteiligen. Trotzdem wären sie in der 4. Minute nach einem Abspielfehler von Obren Dragic beinahe in Führung gegangen. Zum Glück für die Einheimischen verfehlte aber der gegnerische Abschluss das Ziel knapp. Nach bemühenden 25 Minuten stand es trotz einiger guter Chancen für die Churer immer noch 0:0, wobei sich die St. Galler Rheintaler vor allem darauf konzentrierten, den Spielern des Stadtclubs mit sackgrober Spielweise, die der Schiedsrichter aber erstaunlicherweise tolerierte, den Mumm abzukaufen. Kurz vor der Pause schien das 1:0 für Chur 97 doch noch Tatsache zu werden. Dukagjin Kameri knallte den Ball aber nach einer gelungenen Einzelaktion an die Unterkante der Latte, sodass es beim 0:0 blieb.
Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul
Besser wurde das Spiel in der zweiten Halbzeit nicht. Chef Eric Tia ersetzte in der 56. Minute Matej Schwendt. In der 62. Minute fiel dann durch ein unglückliches Eigentor von Lotrim Hajrullahu, den linken Aussenverteidiger der Gäste, endlich der Führungstreffer für die Platzherren. Valerio Plozza ersetzte gleich anschliessend Stefan Elmer. Das 1:0 hielt allerdings nur gerade fünf Minuten, denn Burak Eris erzielte in der 67. Minute nach einem schönen Durchspiel den Ausgleichstreffer. In der Folge trat der FC St. Margrethen zumindest vorübergehend etwas mutiger auf und bewies, dass auch er Fussball spielen kann.
In der 70. Minute kam schliesslich Carlo Bearth für Dukagjin Kameri, während Sascha Meier sechs Minuten später die gelbrote Karte sah und das Feld verlassen musste. Die Gäste wussten aber mit der Überzahl gar nichts anzufangen und schienen mit einem Punkt zufrieden zu sein. Die Churer jedoch strebten unbedingt einen Erfolg an und realisierten ihn auch. In der 85. Minute tankte sich nämlich Nicolò Pola durch und wurde im Strafraum von den Beinen geholt. Den fälligen Elfmeter setzte Chef Eric Tia zwar an den Pfosten, Carlo Bearth versenkte aber den Abpraller im Tor. In den restlichen Minuten passierte mit Ausnahme eines gefährlichen Freistosses für den Gastclub nichts mehr Wesentliches, sodass Chur 97 nach drei sieglosen Partien trotz einer bescheidenen Leistung wieder einmal einen Dreier einfahren konnte und die Zukunft deshalb etwas rosiger aussieht.
Am nächsten Sonntag steht um 14 Uhr auf dem Sportplatz Kett das Auswärtsspiel gegen den zwar nicht übermächtigen, wohl aber unangenehmen FC Sirnach auf dem Programm.
Resultate und Rangliste unter www.football.ch
Die erste Mannschaft von Chur 97, die in der interregionalen 2. Liga spielt, hat seit kurzem einen neuen Assistenztrainer. Christian Rauch, ein Urgestein in den Reihen des Stadtclubs, wird nach eigenen Aussagen zumindest bis zum Saisonende Churs Cheftrainer Thomas Waser sowohl in den Trainings als auch an der Linie unterstützen. Die Premiere am letzten Samstag gegen den FC St. Margrethen verlief jedenfalls schon einmal positiv.
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(Bilder: GRHeute)