Tennistempel aus Luft: Am Samstag konnte unter der Leitung des Hallenlieferanten Helmut Hupfauer die neue 4-Feld-Tennishalle in Domat/Ems in Betrieb genommen werden.
Dank der Vorbereitungen durch den Platzwart Claudio Andri und Sepp Scarpatetti, welche bereits am Donnerstag mit den Vorbereitungen begonnen hatten, konnten die restlichen Arbeiten sofort in Angriff genommen werden. Als erstes musste eine Schutzfolie über alle vier Plätze ausgelegt werden, damit die Hauptmembrane nicht beschädigt und vor allem auch nicht schmutzig wird. Dabei zeigte sich, wie angenehm die neuen Granulat Plätze 3 und 4 sind, welche im Gegensatz zu den herkömmlichen Sandplätzen 5 und 6 viel weniger die darauf liegenden Materialen verschmutzen. Danach konnte die Hauptmembrane ausgelegt werden. Diese muss alle Lasten aus Innendruck und äusseren Einflüssen wie Sturm übernehmen und leitet diese an das Drahtseilnetz weiter. Die Membranfolie ist transluzent, schwer entflammbar und beständig gegen Feuchtigkeit und UV-Strahlung. Die Beschichtungsdicke der Membrane ist gegenüber den klassischen Beschichtungsmethoden doppelt so dick, gleichmässiger und garantiert somit eine deutlich längere Lebensdauer. Die Hauptmembrane hat im unteren Bereich eine graue Farbe, was sich sehr angenehm auf das Spielverhalten auswirkt.
Als nächstes wurde die Isolationsschicht, welche auf sechs grossen Rollen angeliefert wurde, über die Hauptmembrane ausgelegt. Sie dient der Wärmedämmung und verhindert die Kondenswasserbildung auf der Halleninnenseite. Sie ist aus dreilagiger PE-Folie gefertigt, schwer entflammbar und UV-stabilisiert. Damit die geforderten Isolationswerte eingehalten werden können, musste eine zweite Isolationsschicht darüber auslegt werden, bevor dann als nächstes und letztes noch einmal eine weitere Schutzschicht, diese schützt die innen liegenden Hauptmembrane und Isolierung vor Verschmutzung und sonstigen Witterungseinflüssen, ausgelegt wurde.
Ganz oben drauf kamen dann noch als letztes die Drahtseile, welche die auftretenden Lasten der Membranhülle aufnehmen und in die Bodenverankerung ableiten. Zur leichteren Handhabung, vor allem wegen des Gewichtes wegen, ist das Drahtseilnetz in vier Module aufgeteilt.
Kurz vor dem Mittagessen war es dann soweit, alle Aussenarbeiten waren alle erledigt und wir waren bereit das Gebläse in Betrieb zu nehmen. Ein spezieller Moment, welcher wir mit einer kleinen Zeremonie, einem Glas Sekt feierten.
Die Luft, welches die Halle sicher trägt, wird durch ein spezielles Gebläse erzeugt, welches beständig mit der nötigen Reserve gegen den Halleninnendruck blasen kann. Die Geräte sind redundant aufgebaut und beinhalten eine komplett getrennte Notversorgung, die unabhängig vom Stromnetz funktioniert, d.h. ein extra Diesel-Motor, ein extra Ventilator und eine unabhängige Notsteuerung, um den sicheren Stand der Halle auch bei Netzstromausfall, Keilriemenbruch oder einem Schaden am Elektromotor zu gewährleisten. Auch können wir dank der integrierten Windsteuerung und der Schneeautomatik sicherer schlafen.
Während des Aufblasens der Halle, es dauerte ca. 40 Minuten, konnten wir ein feines Mittagessen, welches von Jeannette Baumberger und Claudia Caviezel serviert wurde, einnehmen und uns für die nächsten Arbeiten stärken. Danach konnten wir uns ein erstes Mal in der Halle innen bewegen und die Grösse bestaunen. Dieser Moment werden wir alle nicht so schnell vergessen, war es doch sehr beeindruckend.
Nun mussten wir noch die Innenarbeiten fertigstellen, einerseits war dies das Abdichten mit den Sandsäcken, welche wir eingerollt an den Rohrrahmen drückten, sowie die Installation der Beleuchtung. Die Beleuchtung erfolgt über 24 Leuchten pro Spielfeld, welche steckfertig mit entsprechenden Einspeisungsleitungen an der Hülle angeschweissten Haltebändern befestigt wurden. Eingeschaltet wird das Licht wie bisher über den Schaltschrank beim Garderobeneingang. Dank der hohen Lichtdurchlässigkeit der Membrane, Isolation und Schutzfolie, kann der Spielbetrieb tagsüber ohne künstliche Beleuchtung durchgeführt werden.
Nachdem nun alle Arbeiten erledigt waren, setzten sich alle Helfer mitten in der Halle hin, bestaunten die Dimension und gönnten sich einen verdienten Schluck.
Am Sonntag wurden dann noch die restlichen Arbeiten erledigt, so dass ab sofort auch in der neuen Halle gespielt werden kann. Die offizielle Hallensaison mit Fixreservationen beginnt ab 22. Oktober 2016 und dauert bis voraussichtlich Freitag, 7. April 2017. Mehr Infos gibt es unter www.tc-domat-ems.ch. Am Samstag, 22. Oktober 2016 findet ab 14 Uhr eine kleine offizielle Eröffnungsfeier der Halle statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
(Bilder: zVg.)