Heute Mittwoch findet um 20 Uhr im Hallenstadion Obere Au das erste Kantonsrivalenderby in der 1. Liga-Eishockey-Meisterschaft statt. In der Qualifikation für die Playoffs und für die in der nächsten Saison startende Swiss Regio League stehen sich dabei der EHC Chur und der EHC Arosa gegenüber.
Brisant ist zweifellos die Tatsache, dass mit Marcel Habisreutinger und Herbert Schädler genau die gleichen Chefs an der Bande stehen wie im Vorjahr. Beide wurden von ihren letztjährigen Vereinen aber vorzeitig freigestellt und haben auf diese Saison hin die Fronten gewechselt.
«Missglückte Hauptprobe als gutes Omen» gilt für beide Teams
Die Hauptprobe ist sowohl dem EHC Chur als auch dem EHC Arosa gänzlich missglückt. Während sich die Churer am Samstag auswärts gegen den EHC Seewen trotz Chancenplus mit 3:4-Toren in der Overtime geschlagen und sich deshalb mit einem Punkt zufrieden geben mussten, verloren die Aroser am Sonntag zuhause gegen den Tabellenführer EHC Frauenfeld trotz guter Anfangsphase und einigen Chancen klar mit 4:8-Toren. Für beide Mannschaften wird es zweifellos vorerst einmal darum gehen, auf die Erfolgsstrasse zurückzukehren und den Kontakt zu den Spitzenteams nicht zu verlieren.
Wer geht wohl als Sieger aus diesem mit Spannung erwarteten Kräftemessen auf dem Eis hervor?
GRHeute hat die beiden Teams kurz durchleuchtet:
Sowohl der EHC Chur als auch der EHC Arosa haben überdurchschnittlich gute Torhüter, die ein Spiel durchaus auch einmal entscheiden können. Da die Tagesform dafür ausschlaggebend sein kann, ist eine Voraussage schwierig, ja fast unmöglich. GRHeute gibt jedem Team einen Punkt.
Die Verteidigung ist sicher nicht die grosse Stärke des EHC Chur, da sie immer wieder unnötige Aussetzer hat, zwischendurch die Übersicht verliert und fehleranfällig ist. Der EHC Arosa hat zwar einige gute Verteidiger verpflichtet, die aber in letzter Zeit mehrheitlich verletzt waren. Falls diese wieder dabei sind, sind die Aroser in der Defensive kaum schwächer als die Churer. Auch hier gibt GRHeute jedem Team einen Punkt.
Der EHC Chur hat im Sturm ein riesiges Potenzial, das der Stadtclub aber allzu selten abruft, weil es an der Effizienz vor dem gegnerischen Tor happert. Wenn es aber einmal rollt, sind die Churer kaum zu bremsen. Auch der EHC Arosa hat seine Stärken in der Offensive, wenn man die jungen Spieler gewähren lässt. Falls die Platzherren ein probates Mittel gegen die schnellen Angriffe der Gäste finden sollten, verfügen sie in diesem Mannschaftsteil wohl über ein kleines Übergewicht. Ansonsten werden sich die Aroser aber den Frust vom Leib schiessen. Auch hier beurteilt GRHeute die Qualitäten der beiden Teams etwa als gleichwertig.
Beide Trainer sind ausgewiesene Fachleute, die ihr Handwerk verstehen. Weil auch im Coaching keine allzu grossen Unterschiede festzustellen sind, bekommen auch hinter der Bande beide Teams einen Punkt!
Der Meisterschaftsverlauf weist bei beiden Teams gewisse Ähnlichkeiten auf, denn nach einem erfolgreichen Auftakt kam schon bald einmal die Ernüchterung. Wer die letzte Niederlage besser verdaut hat, geht mit einem Vorteil in die Partie. Die Punkte gehen hier an den EHC Chur.
Wird die Routine des EHC Chur oder aber die jugendliche Unbekümmertheit des EHC Arosa die Partie entscheidend beeinflussen? Wichtig wird sein, wer das erste Tor erzielt. Da die Aroser wie aus der Kanone geschossen ins Spiel stürmen werden, bekommen sie hier von uns die Punkte.
Welche Rolle spielt das Publikum in dieser Begegnung? Die Fans können den Spielverlauf mit ihrer Unterstützung zwar nicht entscheidend beeinflussen, den eigenen Teams aber in schwierigen Phasen doch helfen. Wenn der Anhang des EHC Chur endlich einmal aus der Reserve tritt und die Mannschaft stimmungsvoll unterstützt, kann das unter Umständen durchaus zum Zünglein an der Waage werden. Da GRHeute die Entscheidung aber erst in der Overtime erleben will und nicht an Wunder glaubt, bekommen beide Kontrahenten auch hier einen Punkt.
Alles klar?
Das Bündner Derby EHC Chur – EHC Arosa beginnt heute Mittwochabend im Churer Hallenstadion um 20 Uhr.