Das erfolgreiche Bündner Label «DOGAS» gehört zur klassischen Generation des Textile- & Product-Designs, das Wert auf Individualität und Einzigartigkeit legt und dabei international auf der Erfolgsschiene fährt.
Der gebürtige Churer Designer Alexis Dogas kreiert Textilkonzepte mit dem gewissen Etwas, ohne Trenddiktat, frei von strikten saisonalen Stilen, ohne dabei auf die Liebe zum Detail und höchste Schweizer Qualität zu verzichten. Architektur, Fashion, Kunst oder Produktdesign – alles, was seine Kreativität fordert, ist sein Metier. Bekannte Persönlichkeiten wie Kurt Aeschbacher, Claudio Zuccolini, Philipp Fankhauser & Band oder Sir Elton John gehören heute zu seinen Kunden. Ein Mann, der seinem Stil und seinen Prinzipien vom ersten Entwurf an stets treu geblieben ist und sich auf leise Art und Weise auf seine Wurzeln besinnt. Ein Unikat, das geheimnisvoll und überraschend wirkt, der sich von Mutter Natur und Grössen wie Zaha Hadid oder Peter Zumthor inspirieren lässt und den Modetrends den Rücken kehrt um der persönlichen Individualität Platz zu lassen.
Dein Label «DOGAS», ist eines der wenigen Marken in Graubünden, das national und international grossen Erfolg feiert. Was ist dein Geheimnis?
Da gibt es kein geheimes Rezept. Ich hatte zu Beginn meiner Selbstständigkeit im Jahr 2005 eine klare Vision und startete glücklicherweise gleich mit einem Grossauftrag von einem bekannten Bündner Busunternehmen, gefolgt von Kurt Aeschbacher, der auch heute noch zu meinen Kunden und wichtiger noch: zu einen meiner wichtigsten Freunden und Mentoren in meinem Leben zählt. Dank ihm kamen nach und nach Folgeaufträge im Unterland. Doch auch hier im Bündnerland pflege ich aktiv Kundenbeziehungen. Auserlesene, exklusive Privatkunden aber auch vermehrt im grösseren Firmensegment.
Du lebst deine Leidenschaft. Dein Leben dreht sich um Lifestyle, Fashion und Design. Was bedeutet dir das alles?
Es ist grundsätzlich ein oberflächliches Thema. Klar, ich lebe den Luxus – ich muss ja schliesslich meine Arbeit auch authentisch repräsentieren. Aber ich lebe es auch. Lifestyle bedeutet für mich Lebensgefühl. Das zu leben, was man leidenschaftlich macht. Und dieses Gefühl sollte jeder von uns verspüren, der seinen Beruf zur Berufung macht.
Von Graubünden ins Unterland, vom Unterland ins Ausland. Fehlt es dir in Graubünden an Attraktivität und Innovation?
Es fehlt nicht an Innovation, eher an Experimentierfreudigkeit. Das Problem in Graubünden sehe ich eher darin, dass die Leute hier zu wenig Mut haben. Obwohl ich denke, dass es hier so einige gäbe, die diesen Drang, diese Innovation im Unterbewusstsein spüren, sich aber nicht trauen, aus sich herauszuwachsen und diesen einen Schritt nach vorne zu wagen. Schlussendlich läuft es hier immer in die klassisch-moderne Richtung, was sich auch in meiner Arbeit für meine Kunden in Graubünden widerspiegelt.
Bündner durch und durch. Auch du kleidest dich stets klassisch. Müsstest du als Designer nicht frech, ausgefallen und bunt durch die Strassen ziehen?
Oh nein gar nicht. Ich will so authentisch wie möglich erscheinen. Und ich bin eben der Klassiker. Das höchste der Gefühle wäre, wenn ich mal etwas im «Karo-Stil» anziehen würde. Vom Äusseren her bin ich eben nicht der polarisierende Typ und will ich auch nicht sein. Ich will meine Kunden mit meinen Ideen gewinnen und nicht durch mein Aussehen überzeugen.
Dich sieht man weniger in der Öffentlichkeit und liest auch wenig in den Medien über dich. Was hat es damit auf sich?
Da hast du vollkommen recht. Ich bin permanent beruflich unterwegs und selten an öffentlichen Veranstaltungen zu sehen. Ich bin da eher der Einzelgänger und geniesse meine Freizeit in meinen eigenen Räumen, in der Natur, mit meinen engsten Freunden und an aussergewöhnlichen Orten dieser Welt. Ich investiere viel Zeit in die Verwirklichung meiner Visionen und Träume. Grundsätzlich fühle ich mich dort wohl, wo «auserlesen und fein» grossgeschrieben wird. Und was die Medien betrifft: klar, in der Vergangenheit habe ich so manch einige Telefonate und Anfragen erhalten. Wenn ich ein Interview gebe, dann nur klar gezielt und an ausgewählte Medien und Gegenüber, die mich und meine Arbeit verstehen.
(Bild: zVg.)