Gut geschlafen? Laut Mitteilung von «20Minuten» und «Watson» macht sich der lauthals quakende Seefrosch auf den Weg ins Bündnerland. Bislang sorgte er im Fürstentum Liechtenstein, in St. Galler Gemeinden und nördlich dem Churer Rheintal für nächtliche Ruhestörungen.
Seine Rufe seien so laut, dass die Leute nachts kerzengerade im Bett sitzen. Die Lautstärke soll bis zu 90 Dezibel erreichen. Vor allem im Chor soll der Seefrosch lauter sein als ein Presslufthammer. Und die Tiere vermehren sich rasant: Der invasive Seefrosch nimmt im Rheintal und nun auch im Bündnerland immer mehr Lebensräume in Beschlag und verdrängt durch seine Grösse und Gefrässigkeit einheimische Amphibien. Mittlerweile sind es so viele geworden, dass sich die Leute wegen Nachtruhestörung beklagen.
Der Frosch ist im Anmarsch
Unterdessen ist der Seefrosch in Chur angekommen. Ob er sich nur auf der Durchreise befindet oder sich hier niederlassen will, ist noch nicht bekannt. Laut Hans Schmocker von der Bündner Interessensgemeinschaft für Reptilien- und Amphibienschutz sei Graubünden bis vor drei Jahren von dieser Art grösstenteils verschont geblieben. Jedoch sei in unseren heimischen Regionen nicht die Nachtruhestörung das Problem, vielmehr macht sich der Eindringling bei den einheimischen Amphibien und Kleintieren unbeliebt.
«Wir sind keine Frosch-Killer»
Hierzulande geht man aktiv gegen die Vermehrung vor, indem die Fachleute die Seefrösche fachmännisch ins Jenseits befördern. Gegenüber «20Minuten» erklärt Schmocker: Die Tiere würden eingefangen und schrittweise heruntergekühlt. «Ihre Körper fahren immer mehr herunter, bis sie kaum mehr aktiv sind.» Schliesslich würden die Tiere eingefroren. «Ich denke, dass diese Methode die vertretbarste ist», so der Amphibien-Experte. Das Projekt zur Eindämmung der eingeschleppten Art diene letztlich der Artenvielfalt, so Schmocker. «Wir sind nicht einfach Frosch-Killer», betont er.
(Video: YouTube/Bild: EQImages:Tony Quinn/Icon SMI)