Bern, 05.08.2016, Swiss Ice Hockey Awards 2016, Andres Ambuehl und Perttu Lindgren mit seiner Freundin. (Manuel Winterberger/EQ Images)

Davos räumt bei den Swiss Ice Hockey Awards erneut ab

Am Freitag Abend gingen in Bern die Swiss Ice Hockey Awards über die Bühne. Der HCD konnte dabei wie im Vorjahr gleich drei der acht Awards gewinnen.

Für den besten Spieler der National League A 2015/16 waren Linus Klasen (HC Lugano), der Rookie Auston Matthews (ZSC) und Perttu Lindgren vom HCD nominiert. Der Finne im Diensten des HC Davos setzte sich gegen die beiden Kontrahenten durch und holte sich die grösste Auszeichnung der Saison, den MVP Award. Schlussendlich gewann Lindgren verdient: Mit 62 Punkten (22 Tore/40 Assists) war er der zweitbeste Skorer der Liga, gleichzeitig unterstrich seine ligaweit beste +34 Plus-Minus-Bilanz seine Allrounder-Fähigkeiten.

Der MVP ist die einzige Auszeichnung, die beim SIHF seit 1996 Bestand hält. All-Star-Team-Awards kamen und gingen, der MVP wird aber seit zwanzig Jahren stets vergeben. Reto von Arx ist mit drei Titeln (2002, 2006, 2009) der All-Time-Leader. Insgesamt konnten nebst RvA noch fünf weitere Davoser den MVP Award entgegennehmen: Joe Thornton (2005), Jonas Hiller (2007), Leonardo Genoni (2011), Andres Ambühl (2015) und nun also Perttu Lindgren.

Andres Ambühl weiterhin der Beliebteste

Und auch Punkte Beliebtheit waren die Bündner letzte Saison erneut ganz vorne: Andres Ambühl holt sich zum dritten Mal in Serie den MPP, den Most Popular Player. Der Captain des HCD setzte sich gegen die zwei frischgebackenen Meister Eric Blum und Tristan Scherwey vom SCB durch. Der Award, der via Publikumsvoting entschieden wird, unterstreicht einmal mehr den Sertiger Sympathie-Bonus. Ambühl muss man einfach mögen. Eine Wende ist nicht in Sicht, und der SIHF sollte sich langsam überlegen, den Titel in Andres Ambühl Award umzutaufen.

Eine spezielle Anerkennung

Der Special Award wurde an Fredi Pargätzi verliehen. Als Präsident des Spengler Cups leistete Pargätzi während 26 Jahren einen der grössten Beiträge überhaupt für das Schweizer Eishockey. Dank seinem Einsatz ist das älteste Turnier zu dem geworden, was es heute ist. Fredi Pargätzi ist zusammen mit Arno del Curto eine der wichtigsten Figuren des HCD der Neuzeit, und wurde dafür entsprechend vom SIHF geehrt.

Somit räumt das Landwassertal einmal mehr an den SIHF Awards ab, und man darf den Herren Lindgren, Ambühl und Pargätzi für ihre Errungenschaften gratulieren. Nebst dem Erfolg der Bündner durften auch noch andere Athleten jubeln: Elvis Merzlikins (HC Lugano) gewann Goalie of the Year, Christine Meier-Hüni (ZSC Lions) Woman of the Year, der Schiedsrichter Tobias Wehrli den Hockey Award und Auston Matthews (ZSC Lions) den Youngster of the Year.

Eine letzte Nebenbemerkung: Für Lindgren ist dieser Award die verdiente Bestätigung für seine Leistung, mehr mittlerweile nicht mehr. Eine neue Saison steht für den HCD bevor, und da zählen Errungenschaften von 2015 nichts mehr. Und man muss sich fragen, wieso der SIHF so lange wartet, um die Awards zu verleihen. Schlussendlich liegt die letzte Saison fast vier Monate zurück, und die neue Saison startet in vier Wochen. Der Relevanz zuliebe wäre ein früherer Zeitpunkt wünschenswert.


(Bild: Manuel Winterberger/EQ Images)