Claudio Zuccolini: «Ich kann gar nicht jassen»

Heute Abend gastiert der Donnschtig-Jass-Tross von SRF in Chur. Roman Kilchsberger empfängt auf dem Arcas-Platz die Gemeinden Bonstetten und Küsnacht, die den nächsten Austragungsort untereinander «ausjassen». Auf die 1000 Zuschauer wartet ein buntes Programm, unter anderen mit «Schellen-Ursli» Jonas Hartmann, den Kultbands Spider Murphy Gang und den Amigos – und dem lokalen Ehrengast Claudio Zuccolini. Wir haben mit dem Comedian gesprochen.

Claudio Zuccolini, willkommen zurück in Graubünden. Schön, vor heimischem Publikum beim Donnschtig-Jass dabei zu sein, oder?

Das ist wirklich eine Freude und auch eine Ehre. Dabei kann ich nicht mal jassen.

Was heisst, Sie können nicht jassen?

Ich habe keine Ahnung davon. In der Schule haben wir das zwar gelernt, das mit dem Z und den zwei Strichen. Aber immer, wenn es mir jemand erklären will, ist es eins-zwei vorbei und ich hab nichts verstanden. Die 9 ist glaubs die beste Karte.

Die beste Karte ist der Trumpf Buur.

Ah, ok. Aber ich muss das auch nicht wissen, weil ich ja nicht jassen muss. Ich werde ein wenig moderieren, interviewen, ‹Hau-den-Lukas› schlagen und sonst irgendwie da sein. Das sehen wir dann noch.

Aber als Nicht-Jasser werden Sie heute Abend im Donnschtigjass wohl entlarvt.

Das kann schon sein. Aber ich glaube, ich bin nicht der Erste.

Trotzdem nicht alltäglich, beim Donnschtig-Jass in Chur an vorderster Front dabei zu sein, oder?

Auf jeden Fall, es ist eine Riesensache. Die Sendung hat eine grosse Tradition, es gibt die TV-Kameras, die Lichter, die Leute mit den Käpplis, riesige Einschaltquoten, Das ist schon beeindruckend. Ich war vor ein paar Jahren bei Nik Hartmanns «SRF bi da Lüt» in Davos bei einer ähnlichen Sendung. Das ist schon sehr cool.

Was machen Sie sonst so?

Zurzeit sind wir in Scharans in den Ferien und fahren dann weiter nach Südfrankreich. Ich arbeite an meinem neuen Programm, das am 9. Dezember in Arosa eine Art Uraufführung feiert. Das Programm steht soweit, jetzt muss ich es noch lernen. Das Mäppli trage ich jetzt immer mit mir rum, bis ich es im Kopf habe.

Wie kann man sich die Produktion eines Programms vorstellen? Haben Sie einfach immer einen Block dabei und wenn Ihnen was einfällt, schreiben Sie’s auf?

Das mit dem Blöckli war früher mal. Im Zeitalter des iPhones nehme ich die Ideen auf. Ab und zu tippe ich die ganzen Soundfiles dann ab und beginne, an den Texten zu arbeiten. Das ist nicht einfach, weil einige Dinge auf Papier nicht gleich funktionieren wie gesprochen. Für ein Programm brauche ich insgesamt etwa 60 A4-Seiten. Meist wird das Programm viel zu lang, ich schreibe um, kürze weg. Das gestrichene Material wandert dann in den Ordner «Strichmaterial» und beim nächsten Mal nehme ich es wieder hervor. Manchmal passts dann, meist muss ich auch dann wie Heidi Klum sagen: «Sorry!» Das kann mich recht nerven, weil ich gewissen Texte Jahre mit mir rumschleppe und sie dann immer noch nicht ins Programm passen.

Dann wird der heutige Abend ja eine ziemlich entspannte Sache…

…wenn das Wetter mitspielt. Aber da habe ich wenig Bedenken. Ich kenne einige Wetter-Apps und Webseiten und suche mir immer die aus, die das beste Wetter zeigt. Ich sehe grad: 10% Regenwahrscheinlichkeit. Ist doch nicht schlecht.

 

(Bilder: zuccolini.ch)

 

Es stehen rund 1’000 Plätze für Zuschauer zur Verfügung, diese sind gratis und können nicht reserviert werden. Für die Zuschauer vor Ort lohnt es sich auch schon vor Sendebeginn auf den Arcas zu kommen.  Bereits am Nachmittag finden Proben für die Abendaufnahmen statt. Es ist spannend, den Vorbereitungen für eine Live-Produktion zu folgen. Für das leibliche Wohl ist sowohl am Nachmittag als auch am Abend gesorgt. Eine Festwirtschaft wird durch die lokalen Restaurants am Arcas betrieben.

Im Anschluss an die TV-Live-Übertragung lädt die Stadt Chur das Publikum auf dem Arcas auf ein tolles Festprogramm ein. Mit Luigi Panettone (Hampa Rest) wird man mit coolen Elvis Love Songs den Abend ausklingen lassen. Das Motto lautet «cool statt laut».

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