Küblis hat, was Zizers will

Nach acht Jahren Bauen ist es morgen soweit: Die Umfahrung Küblis wird eröffnet. Ein solches Projekt dürfte in Zizers Wunschtraum bleiben – wie Gemeindepräsident Peter Lang an einer Informationsveranstaltung erklärte.

Mario Wieland ist jetzt 72 Jahre alt. 28 Jahre seines Lebens hat er in Prättigauer Tunnels investiert – zuerst die Umfahrung Klosters mit der imposanten Brücke über die Landquart. Danach die Umfahrung Saas und jetzt wird sein jüngstes Baby, die Umfahrung Küblis, der Öffentlichkeit übergeben. «Als ich angefangen habe, war alles grün», lacht Wieland verschmitzt.

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Das Baby, das acht Jahre unter den Augen der Bevölkerung wachsen durfte, wird morgen offiziell der Öffentlichkeit übergeben. Es ist billiger geworden als voranschlagt, wie Roger Stäubli, Chef Strassenbau des Tiefbauamtes Graubünden, ausführte. Stolz führte er durch den noch verkehrsbefreiten Bau – durch 3060 Metern neue Strasse und über 2 Kilometer Sicherheitsstollen. «Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.»

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Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Wer nach dem Brand im Gotthard-Tunnel im Jahr 2001, das 11 Todesopfer forderte, an der Sicherheit in Tunnels zweifelte, kann sich getrost im Autositz zurücklehnen. Über dem Tunnel und seitlich des Tunnels regiert Hightech, aus Thusis gesteuert. Zwei riesige Axialventilatoren ziehen den Rauch über einen Gang über dem Tunnel ins Freie. Eine Unfallstelle mit Rauchentwicklung kann vom Rest des Tunnels so abgeschottet werden, dass sich der Rauch nicht weiter ausbreitet. Das alles wurde letzte Woche bei einer Notfallübung getestest und ist voll funktionsfähig.

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Die Umfahrung Küblis wird morgen Mittag der Öffentlichkeit übergeben. Davor findet ein Festakt unter der Mitwirkung von Regierungsrat Mario Cavigelli statt. Dazu feiert sich das Dorf, das in Spitzenzeiten über 20 000 Fahrzeuge über die Strasse brettern lassen musste, selbst. In Ruhe. Das Tunnel ist für das Fest hergerichtet: «Wir geben es sauber ab», sagte Stäubli lachend.

Zizers träumt von einer Umfahrung

Eine Umfahrung Zizers – das wäre die Lösung für all die Probleme an der Kantonsstrasse. Das ist das Ergebnis einer Informationsveranstaltung des Gemeindevorstands Zizers vom Montagabend. «Das wird leider ein Traum bleiben», machte Gemeindepräsident Peter Lang klar: «Der Kanton sagt, Zizers hätte mit der Autobahn bereits eine Umfahrung.» Dennoch müssen für Engpässe entlang der Kantonsstrasse Lösungen gefunden werden. Eine davon wäre die Verbreiterung der Strasse zu Gunsten von Trottoirs. Damit es aber für alle stimmt, darf die Bevölkerung in den nächsten sechs Wochen schriftlich Vorschläge einreichen. «Wir werden diese wenn immer möglich in die Bearbeitung für den Vorschlag an den Kanton einfliessen lassen», sagte Peter Lang.

Lösung aus Landquart?

Eine Lösung könnte in Sicht sein: Landquart studiert an einer besseren Erschliessung des Anschlusses Tardis an die Deutsche Strasse herum. «Das würde auch Zizers entlasten», sagte Gemeindepräsident Sepp Föhn. Wegen der dringlicheren Baustelle Bahnhofstrasse wurde das Projekt auf die nächste Legislatur verschoben. «Es ist aber klar, dass wir ein solches Projekt nicht alleine stemmen können. Das müssten wir in Zusammenarbeit mit Zizers realisieren», sagte Föhn.

 

 

(Bilder: GRHeute)