Sie kommen aus Afganistan, Syrien, Irak, Iran und Eritrea – und leben seit einer Woche zusammen im ehemaligen Gasthaus Bahnhof Untervaz. Problemlos, wie Zentrumsleiter Gianmarco Jörg sagt.
Zusammen sind es 19 Menschen; sechs Familien mit Kleinst- und Kleinkindern. Das Jüngste ist sechs Wochen alt und hört auf den Namen «Heidi». Sie haben alle ein eigenes Zimmer mit Bad in ehemaligen Gasthaus Bahnhof Untervaz in Trimmis bezogen. Das hat sich auf Grund der Bedürfnisse der kleinen Kindern so ergeben und ist für alle am besten so, wie Zentrumsleiter Gianmarco Jörg bei einem Augenschein vor Ort sagte.
Die sechs Familien werden nicht mehr lange alleine sein; schon am nächsten Montag ist die Ankunft von weiteren 14 Männern geplant. Und Ende Juli kommen sogenannte «Unbegleitete Minderjährige», kurz UMA genannt. Sie werden aus anderen Zentren nach Trimmis verlegt. Den Betreuern vor Ort sind sie schon von anderen Einsätzen bekannt. «Das hat seine Vorteile. Die Akten zum Beispiel sind schon im System hinterlegt und können bei Bedarf abgerufen werden», sagte Gianmarco Jörg.
Die Männer, die aus Afghanistan, Somalia, Mali und Eritrea hierher gebracht werden, bekommen, so lange es noch geht, ihr eigenes Stockwerk. Sie werden engmaschiger betreut und haben ihre eigenen Bereiche, die von denen der Familien strikt getrennt sind. Die Küchen zum Beispiel, wo den Familien die ehemalige Hotelküche zur Verfügung steht und die Männer in einem Raum nebenan, durch eine Türe getrennt, kochen können.
Die Männer, die kooperieren und sich an die Regeln halten – Ordnung und Putzen und Organisatorisches – bekommen die Möglichkeit, in eine WG im Haus zu ziehen. Insgesamt stehen in diesen WGs 40 Betten zur Verfügung. Alle schulpflichtigen Kinder werden nach den Sommerferien in der zentrumseigenen Schule unterrichtet. Drei Räume stehen ihnen zur Verfügung: ein Kindergarten, eine Primarschule und eine Oberstufe.
Das Asylzentrum im ehemaligen Gasthaus Bahnhof in Untervaz hat theoretisch Platz für 125 Personen; im Moment sind Betten für 114 Personen aufgestellt. Die jetzt noch leeren Betten werden in den nächsten Wochen sukzessive belegt werden.
Für den reibungslosen Ablauf werden auch regelmässige Kontrollen durch die Polizei durchgeführt. «Es ist gut, wenn wir am Anfang Präsenz markieren, damit die Menschen sehen, dass wir es ernst meinen», sagte Jörg. Den UMA ist die Besammlung auf dem nahen Bahnhof Untervaz und auf dem Spielplatz Peter Pan, das zum Hotel Fünf Dörfer gehört, untersagt. Probleme gab es bisher keine – die jetzt dort lebenden Asylsuchenden würden sich an die Regeln halten.
Beim Hotel Fünf Dörfer, das den Spielplatz Peter Pan und das Tenniscenter führt, hat man bis jetzt noch keine Erfahrungswerte, wie Inhaber Markus Gämperli sagte. «Ich war von Anfang an bei der Planung dabei und auch in der Regionalgruppe aktiv.» Ihm sei es wichtig, eine Ansprechperson zu haben im Falle von Problemen. «Ich glaube aber, dass das Zusammenleben funktionieren wird. Wenn sich alle an die Regeln halten, dann sehe ich da keine Probleme.» Der Spielplatz sei für Familien da, da seien auch die Familien aus dem Transitzentrum willkommen. Alles andere werde sich zeigen.
(Bild: GRHeute)