Chase the Pancake haben’s gepackt

Die Churer Techno-Metaler von Chase the Pancake haben es geschafft. Bereits die zweite erfolgreiche Wemakeit – Kampagne aus Graubünden ist im Kasten. GRHeute hat gratuliert und mit ihnen über das kommende Album gesprochen.

Unglaublich, eine Metalband, die eigentlich ein Nischendasein fristet, hat es geschafft, genügend Fans zu animieren, ihr Crowdfunding zu unterstützen und für kleines Geld eines der ausgefallenen Goodies abzugreifen und somit das Debütalbum der Band zu finanzieren. Doch wie kamen die Jungs um Leah Martorelli auf die ausgefallene Idee und wie gross waren die Ängste, am Schluss mit leeren Händen dazustehen. Wir haben den Sänger und Kreativkopf Jason Wieland gefragt.

Herzliche Gratulation zur erfolgreichen Kampagne. Wie hat es sich angefühlt, als der letzte Groschen zusammen kam?

Vielen Dank. Ich habe es Samstagnacht in unserem Bandchat erfahren und konnte es gar nicht fassen. Am nächsten Morgen dann realisierte ich es und habe natürlich sofort auf der Crowdfunding-Seite nachgeschaut und war ganz aus dem Häuschen! Ich kann mir vorstellen, dass es dem Rest der Band ähnlich erging.

Wie kam es zu der Entscheidung einer Crowdfunding-Aktion?

Ein Album aufzunehmen war für uns beschlossene Sache, jedoch stand die Frage, wie wir es finanzieren sollten, noch lange Zeit offen. Der momentane Crowdfunding-Trend ist jedoch nicht unbemerkt an uns vorbeigegangen und so war der Glaube, gemeinsam etwas zu realisieren, der Auslöser der ganzen Sache.

Wird es in Zukunft von euch weitere Crowdfundings geben?

Wir schliessen diese Möglichkeit sicher nicht aus. Ich denke aber nicht, dass wir gleich jedes Jahr mit einer Crowdfunding-Aktion auftauchen werden. Jetzt ist es uns aber in erster Linie wichtig, unseren Fans und dem entgegengebrachten Vertrauen so gut wie möglich entgegen zu kommen. Wir wollen aus unserem jetzigen Erfolg das Beste machen, damit alle unsere Fans und Supporters mit uns zufrieden sein können.

Wie geht’s jetzt weiter mit der Produktion? Hat das Baby schon einen Namen?

Momentan steht Songwriting zuoberst auf unserer Liste. Viele Songs müssen noch Schritt für Schritt überarbeitet werden. Bis zu den Studioaufnahme im Januar 2017 liegt noch ein weiter Weg vor uns. Wir freuen uns sehr darauf, diesen Weg gemeinsam bestreiten zu dürfen, auch wenn das für uns bedeutet, dass wir unsere Konzerte reduzieren müssen.

Bezüglich Albumname schwebt mir schon etwas vor, wir haben dieses Thema aber noch nicht in der Band diskutiert. Ich denke, es ist das Beste, wenn ihr euch davon überraschen lasst.chase1

Eine regionale Metalband hat normalerweise keine solch grosse Fanbase wie ihr. Was macht ihr besser?

Wow, was für eine Frage! Wir fühlen uns natürlich sehr geehrt, trotz weitgehend regionalem Schaffen eine so grosse Fanbase hinter uns stehen zu haben, möchten aber betonen, dass wir bei weitem nicht die einzigen regional Musikschaffenden sind, die sich über eine mehr oder weniger grosse Fanbase freuen dürfen. Deshalb können wir dir auch nicht sagen was, oder dass wir überhaupt irgendetwas besser machen. Es ist uns einfach sehr wichtig, dass uns das, was wir machen Spass und Freude bereitet. Es erfreut uns natürlich umso mehr, wenn andere Menschen auch daran teilhaben.

War keine Angst vorhanden, das kaum jemand mitmachen würde?

Das Vertrauen in unsere Fanbase war grösser als die Angst, wenn man überhaupt von Angst sprechen kann. Natürlich war uns bewusst, dass Scheitern ebenfalls eine Option gewesen wäre. Wir hatten aber das Glück, mit so vielen Leuten, unter anderem auch mit der Internetplattform Swiss Geeks, die uns an der Fantasy Basel und an der JapAniManga Night in Davos, aber auch auf ihrer Internetplattform selbst, eine breitere Werbefläche ermöglicht haben, zusammenzuarbeiten.

Kennt ihr noch andere Bands, die Crowdfunding betrieben haben? Konntet ihr auf einen Erfahrungswert von jemanden zurückgreifen?

Zwei meiner Lieblingsbands, Jamie’s Elsewhere und Our Last Night, konnten ihre letzten Alben ebenfalls durch Crowdfunding erfolgreich finanzieren, jedoch bewegten sich ihre Zielbeträge in ganz anderen Grössenordnungen als unsere. Trotzdem denke ich, dass es für uns, wie auch für sie, den gleichen erfreulichen Effekt erzielt hat. Eine andere lokale Band und gleichzeitig auch unsere Proberaumnachbarn, die wir hier auch erwähnen wollen, sind Polyphone. Kurz vor Beginn unserer Crowdfunding-Aktion konnten sie ebenfalls eine erfolgreiche feiern. Es wäre jetzt natürlich gelogen zu behaupten, dass wir nicht das eine oder andere von ihnen abgeschaut hätten.

Wie geht’s voran mit der Suche nach einem Bassisten?

Einen Bassisten zu suchen war lange Zeit ein grosses Thema, mittlerweile können wir aber mit Sicherheit sagen, dass ein sechstes Bandmitglied nicht mehr in Frage kommt. Wir werden der Bassisten-Sache aber nicht aus dem Weg gehen, es kann und wird eine Lösung geben. Weitere Infos dazu werden wir erst nach der Albumproduktion bekanntgeben.

Wie erlebt ihr die anderen Bands in Graubünden?

Es gibt viele sympathische und talentierte Bands in Graubünden. Es freut uns sehr, dass wir zusammen mit manchen von ihnen schon so etwas wie eine Familie sein können. Wir konnten gemeinsam schon zahlreiche Konzerte spielen und freuen uns, zukünftig noch weitere Konzerte mit ihnen geben zu dürfen. Ein klares Highlight in dieser Hinsicht ist das Open-Air Malans, weil wir dann wieder mit vielen Freunden die Bühne teilen dürfen.

Die Metalszene in Graubünden ist überschaubar. Wer sind eure persönlichen Helden von hier?

Um ehrlich zu sein kann ich nicht behaupten, dass ich mich ausführlich mit der Bündner Metalszene auseinandergesetzt hätte. Es gibt so viele tolle Bündner Bands, die weit vom Metal abschweifen. Ausserdem möchte ich noch hinzufügen, dass ich, trotz meiner Position in einer Metalband, in der Freizeit nebst Metal auch vieles andere höre. Es reicht von Taylor Swift und Blink 182 bis hin zu From Kid und Mallory Knox. Ich bin sicher, dass es dem Rest der Band in dieser Hinsicht ähnlich geht. Eine lokale Metalband, zu der ich schon immer aufgeschaut habe und bestimmt weiterhin aufschauen werde, ist Fist of Fate aus Bad Ragaz.

Mehr Infos zu Chase the Pancake gibts hier.

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(Bild: zVg.)