Die Klimaerwärmung lässt das «ewige Eis» der Alpen rasant dahinschmelzen. Dabei kommen immer wieder Objekte ans Licht, die Jahrzehnte, Jahrhunderte oder gar Jahrtausende im Gletschereis verborgen waren. Eine Ausstellung im Rätischen Museum zeigt einige Zeugen der Zeit.
Die Funde in den dahinschmelzenden Gletschern sind für die Wissenschaft oft von grosser Bedeutung. Warum das so ist und welche Geschichten selbst unscheinbare Gegenstände erzählen, ist in der kleinen Sonderausstellung des Rätischen Museums zu entdecken.
Seit zweieinhalb Jahren widmet sich das am Institut für Kulturforschung Graubünden durchgeführte Projekt kAltes Eis der Gletscherarchäologie im Kanton. Durch die anhaltende Klimaerwärmung geben die abschmelzenden Alpengletscher nicht nur ganze Landschaften, sondern auch immer wieder Objekte aus unterschiedlichen Epochen der Vergangenheit frei. Solche Funde aus dem Eis sind für die Archäologie von besonderer Bedeutung, da sie in der Regel sehr gut erhalten sind. Sie geben ausserdem Auskunft über einen ansonsten wenig bekannten Teil der Kulturlandschaft: das Hochgebirge.
Die kleine Sonderausstellung im Rätischen Museum markiert den Abschluss des Forschungs- und Vermittlungsprojektes und widmet sich der Gletscherarchäologie in ihrer ganzen thematischen und zeitlichen Bandbreite. Gezeigt werden unterschiedliche Eisfunde aus Graubünden und benachbarten Gebieten, eingebettet in ihren geschichtlichen Kontext. Zu sehen sind ein Skelett aus dem 17. Jahrhundert, Werkzeuge, Kleidungsstücke und anderes, wie ein Film der Standeskanzlei Graubünden zeigt.
(Bild: Screenshot gr.ch)