Welche Traditionen leben in Graubünden?

Nach der Publikation der «Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz» 2012 beginnt im Mai 2016 die erste Überarbeitung. Vorschläge können bis am 31. August 2016 eingereicht werden. 

Mit dem Beitritt zum Unesco-Übereinkommen zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes verpflichtet sich die Schweiz, ein Inventar des immateriellen Kulturerbes in der Schweiz zu erarbeiten und periodisch zu aktualisieren. Zentrales Element dabei ist die Erstellung einer nationalen Liste. Die bestehende Liste ist in Form einer umfassenden Dokumentation des immateriellen Kulturerbes der Schweiz in Wort, Bild und Ton auf der Webseite www.lebendige-traditionen.ch zugänglich. Sie umfasst derzeit 167 Traditionen, die unter der Leitung des Bundesamtes für Kultur von Fachleuten, Vertretern der kantonalen Kulturstellen und der Schweizerischen Unesco-Kommission aufgrund von Vorschlägen der Kantone im Jahr 2012 ausgewählt wurden. Die Aktualisierung dieser Liste heisst, dass bestehende Einträge bestätigt. neue hinzugefügt und solche, die nicht mehr praktiziert werden, gestrichen werden.

In der ersten Publikation wurden folgende Bündner Traditionen berücksichtigt:

Nationale Traditionen, die auch in Graubünden gepflegt werden, sind:

Gemeinsames Vorgehen in der Ostschweiz 

Für die Aktualisierung der Liste im Kanton Graubünden ist Silvia Conzett, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Rätischen Museum in Chur, verantwortlich. Vorschläge für neue Bündner Einträge auf der Liste der Lebendigen Traditionen nimmt Silvia Conzett bis 31. August 2016 entgegen. Sie können auch direkt über die Webseite des Bundesamtes für Kultur eingereicht werden. Die eingereichten Vorschläge werden im Rahmen der Aktualisierung von einer nationalen Steuergruppe, bestehend aus Fachleuten sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte und des Bundes, geprüft.

Einige Ideen für Graubünden

Graubünden hat sicher noch einige Traditionen, die eine Aufnahme rechtfertigen würden. Als Kriterien gibt das Bundesamt für Kultur folgende Voraussetzungen für die Traditionen an:

  • Sie werden hier und jetzt in der Schweiz praktiziert.
  • Sie sind Teil unserer kulturellen Vielfalt und Identität.
  • Sie verändern sich, erfinden sich neu.

Da fallen GRHeute doch spontan ein paar Ideen ein: Wintersport in Graubünden, 1. August-Höhenfeuer im ganzen Kanton, Bun di bun on im Engadin, Emser Fasnachtstambouren, Natureis-Bobbahn in St. Moritz, Spengler Cup und Parsenn-Derby in Davos… Weitere Ideen?

 

(Bild: Chalandamarz 2015/EQ Images/Jakob Menolfi)