Dario Christen war ein begeisterter Freerider, ein Downhiller, ein Taucher. Dieses Leben endete eine Woche vor Ostern abrupt. Jetzt sammelt der Schweizerhof in Lenzerheide für sein neues Leben.
Es war eine Woche vor Ostern, am 19. März, als Dario Christen, 17 Jahre alt, zusammen mit dem Sohn von Andreas und Claudia Züllig vom Hotel Schweizerhof in Lenzerheide auf der Piste waren. Um 15 Uhr verabschiedete sich der Sohn der Zülligs. Dario, dessen Vater als Küchenchef im Schweizerhof angestellt ist, ridete weiter. Bis er mit zuviel Schuss über einen Kicker fuhr, beim Salto die Kontrolle verlor und mit dem Kopf auf der Piste aufschlug.
Seither ist Dario Christen Tetraplegiker. «Er ist von der Brust abwärts gelähmt», sagte Irene Christen, die Mutter von Dario. Er könne zwar die Arme und die Handgelenke bewegen. Das sei schon viel wert. Aber wie es weiter geht, wie sich das alles noch entwickelt, das ist im Moment noch unklar. Dario ist derzeit im Paraplegikerzentrum in Nottwil. Am 15. Dezember soll er wieder auf die Lenzerheide zurück können. In Nottwil wird er auf sein neues Leben vorbereitet.
Damit dieses neue Leben die bestmöglichen Vorraussetzungen hat, setzen sich jetzt auch die Arbeitgeber von Darios Vater, Andreas und Claudia Züllig, ein. Die Gastgeber des Hotels Schweizerhof Lenzerheide haben auf ihrer Facebookseite einen bewegenden Post verfasst. «Wie einige von unseren Gästen mitbekommen haben, musste unser Team Ende der Saison leider auch einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen», heisst es dort. «Als Gastgeber des Hotels Schweizerhof haben wir auch zahlreiche Anfragen erhalten, wie man die Familie Christen in dieser schwierigen Situation unterstützen könnte. Wir haben uns deshalb entschlossen, ein Spendenkonto einzurichten zugunsten der Familie Christen, zur Deckung der horrenden Kosten, die auf die Familie zukommen werden.»
Dieses Geld soll Dario Christen eine eigene Wohnung finanzieren. «Sie soll gänzlich nach Darios Bedürfnissen eingerichtet werden», sagte Claudia Züllig. Glücklicherweise werde mitten im Dorf ein Haus gebaut, dass sich derzeit noch im Rohbau befände. So könnten alle Ausbauwünsche berücksichtigt werden. Für seine Familie ist denn auch klar: «Dario muss in seine vertraute Umgebung zurück. Er braucht seine Freunde um sich herum. Wir können ihn nicht hier heraus reissen», sagte Irene Christen.
Das neue Leben wird auch so schon streng genug für den 17-Jährigen. Die Schreinerlehre wird er nicht beenden können, seine Hobbys wie Freeriden, Downhillen und Tauchen sind wohl ebenfalls nicht mehr möglich. «Es ist ein dauerndes Auf und Ab. Aber wir sind für ihn da», sagte Irene Christen. Sie weiss noch nicht, wohin die Reise führen wird. «Ich nehme jeden Tag, wie er kommt.»
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(Bild: Familie Christen)