Bernd Voss verspricht «Spiel und Spass»

Benaglio. Neuer. Shaqiri. Messi. Ronaldo. Müller. Vidal. Embolo. Sommer. Xhaka. Und mittendrin Voss. Bernd Voss. Der 48-Jährige lässt diese Woche die Stars von Morgen zum 16. Axpo-Fussballcamp auf dem Fussballplatz Vial in Domat/Ems auflaufen.

Die Stimmung ist gelöst. Das Zelt und die Festbänke stehen, die Getränkewagen sind an Ort und Stelle. 40 Trainer, 17 aus Deutschland, 23 aus verschiedenen regionalen Fussballclubs, sind da und trinken noch ein letztes Bier bevor es ernst gilt.

Ernst gilt es heute. 300 Kinder werden auf dem Sportplatz Vial erwartet, die Kinder erwartet «Spass und Spiel und leistungsorientiertes Training», sagt Bernd Voss, der es selbst «nur» zum Zweitligaspieler geschafft hat und mit Mitte 20 zum Trainer umsattelte. Er ist das 16. Mal in Domat/Ems und das 14. Mal als Organisator. Die ersten beiden Male war er als Trainer dabei.

«Er kann die Kinder motivieren», sagt Marcel Beer vom FC Domat/Ems, der OK-Präsident des von Axpo gesponsortem Fussballcamps. Das Camp kostet seinen Club gut 100 000 Franken. Das Geld kommt hauptsächlich von den Teilnehmern und aus dem Restaurationsbetrieb. «Wir schreiben jedes Jahr einen kleinen Gewinn. Der kommt vollumfänglich in die Vereinskasse», sagt Beer.

Die Kinder werden rumdum betreut; das Essen kommt aus der Zivilschutzanlage Meiersboden in Chur, es gibt morgens und nachmittags sogenannte «Obst- und Gemüsepausen». Sie bekommen neben «Spiel und Spass» einen neuen Fussball, Stulpen, einen kompletten personalisierten Dress, einen Sportsack und eine Trinkflasche geschenkt.

«Ich gebe Freude», sagt Bernd Voss. «Warum soll ein kleiner Junge nicht mal so etwas erleben?» Die Teams spielen Turniere wie eine EM, können Pokale gewinnen und werden namentlich dafür aufgerufen. »Da kullern auch mal Tränen.» Obwohl Voss die höchste deutsche Trainerlizenz hat, trainiert er lieber mit Kindern. «Die sind einfach viel dankbarer.»

Für seine Mission ist Bernd Voss sieben Monate im Jahr unterwegs. «Ich habe von Anfang an alles richtig gemacht», sagt er. «Wenn ich in Chur rumlaufe und 25-Jährige sehe, die mich noch immer erkennen, dann macht mich das stolz.» Der Erfolg gibt ihm recht: Seine 36 Camps in der Schweiz finden seit Jahren immer bei den gleichen Fussballclubs statt.

Das einzige, was jetzt dem «Spiel und Spass» noch einen Strich durch die Rechnung machen könnte, ist das Wetter. Voss gesteht mit einem Augenzwinkern, derzeit stündlich den Wetterbericht zu studieren. Was klar ist: Heute ist es kalt. «Die Kinder sollen sich unbedingt warm anziehen», sagt Voss. Er selbst bleibt sich treu: «Ich werde trotzdem in kurzen Hosen spielen.»

 

(Bild: GRHeute)