Graubünden beschliesst Standesinitiative für Maiensässe

Der Grosse Rat des Kantons Graubünden hat einem Vorstoss von Grossrat Reto Crameri zugestimmt. Der CVP-Politiker aus Surava will mit einer Standesinitiative das Raumplanungsrecht des Bundes abändern. Konkret fordert er, dass landwirtschaftlich nicht mehr genutzte Bauten ausserhalb der Bauzone, sogenannte Maiensässbauten/-ställe, massvoll zu Wohnzwecken umgenutzt werden können.

Ein Umbau ist bei der geltenden Rechtslage nur beschränkt möglich. Eine grosse Mehrheit des Bündner Parlaments (86:24, bei 2 Enthaltungen) fordert deshalb eine Liberalisierung bei der Umnutzung von solchen Gebäuden. Konkret wird gefordert, dass eine Umnutzung möglich ist, wenn das Gebäude vor 1972 errichtet wurde, die Umnutzung massvoll ist, die Identität, d.h. der Charakter, des Gebäudes gewahrt bleibt und der öffentlichen Hand keine Erschliessungspflichten entstehen.

Die Gebäude, die heute keinen Nutzen mehr haben, sollen einem neuen Zweck zugeführt und damit erhalten werden können. So soll die kulturhistorisch wertvolle Bausubstanz gewahrt und dezentral, regional wirtschaftliche Impulse und Investitionen ausgelöst werden. Zudem werden touristische Anliegen gefördert. Gemäss Crameri rede Graubünden «damit in der Raumplanung aktiv mit und will die Maiensässthematik endlich lösen».

Die Regierung muss nun die Standesinitiative einreichen und sich für die entsprechende Gesetzesänderung einsetzen. Nun wird sich das Bundesparlament dem Anliegen annehmen müssen.

 

(Bild: zVg.)