Berlusconi für Clinton – Tyson für Trump – Chuck Norris für Cruz

Hollywood hätte den Unterhaltungswert des US-Wahlkampfs nie in dieser Form hinbekommen. Und als ob das nicht schon reicht, kommen nun auch noch immer mehr so genannte Endorsments hinzu. Das sind Empfehlungen der A-Z-Prominenz für einen der Kandidaten. 

Öffentliche Personen in den USA werden als wichtige Beeinflusser aktiv umworben und in den Wahlkampf eingebaut. Im Zeitalter von Facebook und Twitter gibt es auch kaum mehr einen Promi, der nicht auch noch einen der Kandidaten zu Wahl empfehlen muss. Und so umfassen die Endorsment-Lists der Kandidaten mehrere Hundert Personen, selbst wenn man die nationalen und regionalen Politiker weglässt.

Politik: Yanis Varoufakis für Sanders

Dass Yanis Varoufakis den Sozialisten Bernie Sanders empfiehlt, ist wenig verwunderlich. Schon überraschender ist die Empfehlung von Silvio Berlusconi für Hillary Clinton. Auch Tony Blair, Matteo Renzi, Nicolas Sarkozy und natürlich der ehemalige Präsident Bill sind auf der Endorsment-Liste von Hillary zu finden. Arnold Schwarzenegger setzt sich für John Kasich ein. Jeb Bush und Mitt Romney versuchen mit der Unterstützung von Ted Cruz eine Nomination Trumps zu verhindern, während letzterer von der Vizekandidatin 2008 Sarah Palin und vom ehemaligen Konkurrenten Chris Christie (aus welchen Gründen wohl?) unterstützt wird.

Lustig ist auch, dass alle Kandidaten auf ihren Listen viele norwegische Parlamentarier führen. In Norwegen gehört das Wohl zum guten Ton, während beispielsweise Angela Merkel oder auch Schweizer Politiker auf den Empfehlungslisten fehlen.

Fazit: 1. Clinton, 2. Cruz, 3. Sanders, 4. Kasich, 5. Trump

Wirtschaft: Geteilte Stimme der Duck-Dynastie

Interessant wären die Präsidentschaftsdiskussionen in der Duck-Dynastie zu verfolgen. Während Vater und CEO Phil Robertson für Ted Cruz einsteht, unterstützt sein Sohn Willie Donald Trump. Cruz kann zudem auf Carly Fiorina und Jack Welch zählen, während Trump von Steve Forbes empfohlen wird.

Für Clinton setzt sich Warren Buffet ein, der sich selbst noch vor ein paar Monaten eine Kandidatur überlegt hat. Als Microsoft-User schmerzt es zwar, aber dank Apple-Erfinder Steve Wozniak gewinnt Bernie Sanders in der Kategorie Wirtschaft.

Fazit: 1. Sanders, 2. Cruz, 3. Trump, 4. Clinton, 5. Kasich

Sport: Bad Boys for Trump

Ohrbeisser Mike Tyson, Rebound-König und Kim Jong-un-Freund Dennis Rodman, Fluchweltmeister Bobby Knight und auch Hulk Hogan, der sich gleich als Vizepräsident anbot, führen die Liste der «Bad Boys for Trump» an. Mit zur Liste gehören natürlich auch Mike Ditka, Jesse Ventura und Terrell Owens.

Mit Ronda Rousey (Ultimate-Fighting) kann Bernie Sanders und Ted Cruz (Ric Flair) dem nur wenig Böses entgegen setzen. Immerhin wird Sanders auch von Kareem Abdul-Jabber unterstützt.

Mit Carl Lewis und Magic Johnson verfügt aber Clinton über die wohl bekanntesten Sportlerpersönlichkeiten aus den 80er Jahren. Auf eine starke Unterstützung im Swing State Ohio kann John Kasich zählen: Urban Meyer, der populäre Head-Coach der Ohio State Buckeyes, hat ein riesiges Mobilisierungspotential, wenn auch wenig Zeit, sich während der Footballsaison um andere Dinge zu kümmern.

Fazit: 1. Trump, 2. Clinton, 3. Kasich, 4. Sanders, 5. Cruz

Showbusiness: Clinton mit der breitesten Unterstützung im Showbiz

In der Kategorie der Autoren, Musiker und Schauspieler liest sich Clintons Liste wie eine Showbiz-Enzyklopädie:  John Grisham, George Clooney, Richard Gere, Samuel L. Jackson, Ben Affleck, Salma Hayek, Steven Spielberg, Jennifer Lopez, Britney Spears, Snoop Dogg, Beyoncé, Kim Kardashian und Jon Bon Jovi sind nur der Anfang von «Stars für Hillary». Bernie Sanders kann immerhin mit Roger Waters, Neil Young, Danny DeVito, Daniel Craig und Michael Moore auftrumpfen.

Eher schwierig haben es die Republikaner im traditionell eher linken Feld von Autoren, Musiker und Schauspielern. Trump kann mit Kid Rock, Clint Eastwood und vor allem Charlie Sheen noch ein paar Schwergewichte zu seinen Unterstützern zählen. Kasich geht fast leer aus. Der Sieger in dieser Kategorie ist aber eindeutig Ted Cruz. Er darf auf die Unterstützung des Mannes zählen, der alle Liegestützen schafft: Chuck Norris.

Fazit: 1. Cruz, 2. Clinton, 3. Sanders, 4. Trump, 5. Kasich

Organisationen: Waffenbesitzer für Cruz

Wenig Überraschungen bringt die Liste mit den Empfehlungen von gemeinnützigen und profitorientierten Organisation: «Occupy Wall Street» für Sanders, «Hookers for Hillary» für Clinton, «New York Times» für Kasich, «Gun Owners of America» für Cruz und unser eindeutiger Sieger: «Rent is to damn high Party» für Donald Trump.

Fazit: 1. Trump, 2. Kasich, 3. Sanders, 4. Cruz, 5. Clinton

Rechnet man die Platzierungen in Punkte um, so ergibt sich folgende Schlussrangliste:Giovanni

Gleichstand!

 

(Bild: EQ Images)