Starker März kann die Wintersaison nicht retten

Die Bergbahnen Graubünden (BBGR) haben gestern in ihrem Monitoring die jüngsten Zahlen veröffentlicht. Kurz gesagt: Der März 2016 lief sehr gut. Das reicht aber nicht, um den gesamten schwachen Winter zu retten.

Die Bündner Bergbahnunternehmen verzeichneten im März 2016 eine Gästezunahme von 26.4% im Vergleich zum Vorjahr und von 6.6% im Vergleich zum Fünfjahres-Durchschnitt. Im März 2016 besuchten rund 100’000 Gäste mehr die Bündner Skigebiete als dies im Durchschnitt der letzten 8 Jahre der Fall war.

In der gesamten Wintersaison 2015/16 verzeichnen die Bündner Bergbahnunternehmen bis Ende März 2016 einen Rückgang der Gäste von 3.2% gegenüber dem unterdurchschnittlichen Vorjahr, von 8.5 gegenüber dem Fünfjahres-Durchschnitt und von 13% im Vergleich der letzten 8 Jahre.

Im Fünfjahres-Durchschnitt nur wenig zugelegt

Der Transportumsatz erhöhte sich im März 2016 gegenüber dem Vorjahr um 21.8% und im Vergleich zum Fünfjahres-Durchschnitt um rund 3.5%. Dieser Vergleich zeigt deutlich, dass ein Vergleich mit dem Vorjahr nur bedingt aussagekräftig ist. Kommt hinzu, dass Ostern im letzten Jahr auf den April fiel.

Bis zum 31. März 2016 verzeichnen die Bündner Bergbahnunternehmen beim kumulierten Transportumsatz einen Rückgang von 7.3% gegenüber dem Vorjahr und von 11.7% gegenüber dem Fünfjahres-Durchschnitt. Gegenüber den kumulierten Resultaten per Ende Februar konnten die Bündner Bergbahnen ein wenig aufholen (+ 6.2% gegenüber dem Vorjahr; 3.8% gegenüber dem Fünfjahresvergleich).

Der Gastronomieertrag nahm im März 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 24.3% zu.

Nachholbedürfnis war erkennbar

Die Gründe für den März-Aufschuwng sind für den BBGR klar: Das Wetter zeigte sich in diesem Winter im März erstmals von der freundlichen Seite. Gegenüber den Vormonaten konnten längere Schönwetterperioden verzeichnet werden. Zudem war bei den Schneesportlern ein deutliches Nachholbedürfnis zu erkennen.

Das positive März-Resultat lässt auf einen versöhnlichen Saisonabschluss hoffen, darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass nach wie vor die Aufenthaltsgäste aus den Euroländern fehlen. Die Frankenstärke wird dem Bündner Tourismus noch länger zu schaffen machen.

Ostertage relativieren Ergebnis

Im Gegensatz zum letzten Jahr berücksichtigt der März-Monitor bereits die Ostertage, weshalb die positiven März-Ergebnisse zu relativieren sind. Da ein Grossteil der Bündner Bergbahnen bereits anfangs April die Wintersaison beendet, werden die kumulierten Ergebnisse nicht mehr stark variieren.

Demnach ist für die Wintersaison 2015/16 mit einem Gästerückgang gegenüber dem Vorjahr von rund 3 bis 5% und gegenüber dem Fünfjahres-Durchschnitt von 8 bis 10% zu rechnen. Beim Transportumsatz dürften sich die Rückgänge auf 7 bis 9% gegenüber dem Vorjahr und 11 bis 13% gegen- über dem Fünfjahres-Durchschnitt belaufen. Der Winter 2015/16 wird mit höchster Wahrscheinlichkeit der schlechteste der letzten 10 Jahre der Bündner Bergbahnen werden.

Unternehmen sind gefordert

Der Winter 2015/16 wird seine Spuren bei den Bündner Bergbahnen hinterlassen. Die Unternehmen sind gefordert. Zum einen gilt es zu optimieren und nach Wegen zu suchen, wie künftig kostengünstiger produziert werden kann und zum anderen gilt es darauf zu achten, die notwendigen Erneuerung/Ersatzinvestitionen nicht zu vernachlässigen, da sonst die Wettbewerbsfähigkeit darunter leidet. Die Herausforderungen waren kaum grösser als zurzeit. Von der öffentlichen Hand erwartet die Branche primär Verbesserungen der Rahmenbedingungen (Deregulierungen), um kostengünstiger produzieren zu können.

 

(Quelle/Bild: BBGR)