Bei den Terroranschlägen in Brüssel starben am Dienstag 31 Menschen, hunderte wurden verletzt. Der dschihadistische Krieg gegen Westeuropa geht weiter, ohne dass die entsprechenden Konsequenzen gezogen werden.
Einmal mehr fliesst Blut in Europa. Kaum fünf Monate nach den Attentaten in Paris wurde am Dienstag nun die Hauptstadt Belgiens Opfer eines terroristischen Anschlags. Ob das Ziel Brüssel bewusst, oder nur zweckmässig wegen der starken militant-islamistischen Szene Belgiens gewählt wurde ist nur zu vermuten. Aussagekräftig bleibt aber das Faktum, dass nur 300 Meter von der EU-Kommission eine Bombe detonierte. Ein Wink mit dem Zaunpfahl, wie er offensichtlicher kaum sein könnte, dass die europäische Politik das Sicherheitsproblem des Kontinents nicht in den Griff kriegt.
Wie können in Zukunft Anschläge wie in Paris oder Brüssel unterbunden werden? Die Antwort erscheint banal: Potentielle Terroristen müssen am Töten gehindert werden. Dieses simple Ziel kann nur von der europäischen oder gar der globalen Politik erreicht werden. Verschärfte Kontrollen der Migration, effektivere Sicherheitskonzepte an neuralgischen Punkten wie Bahnhöfen und Flughäfen, der Kampf gegen terroristische Netzwerke an deren Ursprung und verstärkte Überwachungskompetenzen für die Nachrichtendienste sind nur einige dringend notwendige Massnahmen im Kampf gegen den Terror.
Einer der Attentäter von Brüssel, Khalid El Bakraoui, wurde bereits im Zusammenhang mit den Anschlägen in Paris von Interpol gesucht. Bakraoui soll für die Pariser Attentäter ein Haus in Paris angemietet haben. Das ein solcher Verdächtiger nationalen und internationalen Polizeidiensten fünf Monate entkommen, eine internationale Grenze überqueren und anschliessend eine Bombe am Brüsseler Flughafen zünden kann gibt mehr als zu Denken. Die Beteiligung von Bakraoui und weitere Hinweise deuten mehr als deutlich auf die unmittelbare Verantwortlichkeit des IS hin, auch wenn bislang ein authentisches Bekennerschreiben fehlt. Einmal mehr ist es dieser angeblich quasi besiegten Miliz gelungen, die europäischen Sicherheitsstandards zu umgehen.
(Bild: EQ Images/Elyxandro Cegarra)