Die Kantonspolizei Graubünden hat am Montagvormittag an einer Medienkonferenz in Chur die polizeiliche Kriminalstatistik 2015 vorgestellt. Das Gesamtdeliktsaufkommen weist insgesamt eine rückläufige Tendenz auf.
Im Kanton Graubünden wurden im vergangenen Jahr 9’448 Straftaten erfasst. Das sind 637 weniger als im Jahr zuvor. Weiterhin sind die meisten Straftaten im Bereich des Strafgesetzbuchs angesiedelt. Sie machen 75.0 % (Vorjahr 81.3 %) der gesamten Straftaten aus. Der Rückgang ist vor allem bei den Vermögens- (minus 19%) und Freiheitsdelikten (minus 12%) begründet. Naturgemäss sind die höchsten Belastungen im Bereich von Chur und deren Agglomeration angesiedelt.
Weiter sind die Südtäler sowie das Engadin, wenn auch nur leicht erhöht, überproportional betroffen. Die Verzeigungen gegen das Betäubungsmittelgesetz haben dafür auf 1’614 zugenommen (Vorjahr 1’276).
Meist männliche Beschuldigte
Die Beschuldigten sind meist Personen in der Altersklasse zwischen 20 und 29 Jahren. Innerhalb dieser Altersklasse machen die männlichen Personen 84,5% der Beschuldigten aus. 45,8% der gesamthaft Beschuldigten sind Ausländer, wovon rund die Hälfte als ständige Wohnbevölkerung in der Schweiz lebt.
Erhöhte Aufklärungsquote
Die Gesamtaufklärungsquote im ganzen Kanton liegt bei 36.6 % (plus 2%). Für die Delikte gegen Leib und Leben sowie gegen die sexuelle Integrität liegt sie gar bei über 90%. Zu Vermögensdelikten liegen meist wenige Anhaltspunkte vor, zudem erfordern sie aufwendige Abklärungen. Ihre Aufklärungsquote liegt bei 23,2%, analog des Vorjahrs.
Dauerbrenner Einbruch- und Einschleichediebstahl
«Der Einbruch- und der Einschleichediebstahl gelten als Massendelikte, die mit einer erheblichen kriminellen Energie verbunden sind», erklärte Gianfranco Albertini, Chef der Kriminalpolizei Graubünden. «Diese Deliktskategorie stellt einen hohen Anspruch an die Ermittlungen», so Albertini weiter.
Personelle Verstärkung wirkt sich aus
Auch dank der bereits anfangs 2015 angekündigten und mittlerweile teilweise umgesetzten personellen Verstärkung konnte die Entwicklung der Einbruch- und Einschleichediebstähle positiv beeinflusst werden. Die polizeilichen Anstrengungen mit erhöhtem Kontrolldruck und erhöhter Polizeipräsenz könnten zur günstigen Entwicklung beigetragen haben.
Alle können mithelfen
Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, das Deliktsaufkommen so tief wie möglich zu halten. So kann die Bevölkerung zur günstigen Entwicklung beispielsweise der Einbruchsbelastung viel beitragen. «Für uns alle gilt, der Kriminalität einen Riegel vorzuschieben», so Gianfranco Albertini. «Die Polizei kann den Bürger, insbesondere denjenigen mit Zivilcourage, nicht ersetzen. Bürger und Polizei dürfen sich durchaus als gemeinsame Einheit verstehen, wo es um die Verhinderung von Delikten geht», so Albertini abschliessend.
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(Quelle: Kapo Graubünden, Symbolbild: Pixabay)