Sechsmal sind die beiden Traditionsvereine in den Playoffs bisher aufeinander getroffen. Der HCD führt die All-Time Statistik des Klassikers mit 5:1 an, klar war es aber selten.
Nur das erste Aufeinandertreffen 2000/01 konnte die Hauptstädter mit einem Sweep für sich entscheiden, ansonsten war jeweils Davos der Sieger. Die Affiche ist aber auf keinen Fall derart eindeutig, auch wenn der HCD die letzte Serie ebenfalls mit einem 4:0 Sweep beenden konnte (Halbfinal 2014/15). Das Duell Davos gegen Bern sorgte zu Beginn des Jahrtausend für die mit Abstand spektakulärsten Duelle und erhielt daher zurecht den Titel «Klassiker».
Jahr | Runde | Home | Away | Endstand |
2014/15 | Halbfinal | SCB | HCD | 0:4 |
2006/07 | Final | HCD | SCB | 4:3 |
2004/05 | Halbfinal | HCD | SCB | 4:2 |
2002/03 | Halbfinal | HCD | SCB | 4:3 |
2001/02 | Viertelfinal | HCD | SCB | 4:2 |
2000/01 | Viertelfinal | HCD | SCB | 0:4 |
Ein Blick auf die drei legendärsten Serien zwischen Davos und Bern (die alle drei mit gutem Gewissen zu den besten Playoff-Serien schweizweit zählen dürfen):
3. Halbfinal 2004/05 – Endstand HCD 4:3
Spiel 1 | Spiel 2 | Spiel 3 | Spiel 4 | Spiel 5 | Spiel 6 |
2:1 | 4:5 | 2:1 | 2:1 | 0:2 | 4:1 |
Die HCD Stars:
Joe Thornton, Niklas Hagman, Jonas Hiller, Reto von Arx, Rick Nash
Die Story:
Die Schlägereien, die Highlights, die Wortgefechte auf der Strafbank. Die Halbfinal-Serie zwischen Davos und Bern 2005 bot alles. Und das mit den Starensembles wohlgemerkt. Es war die Zeit, als der NHL-Lockout dafür sorgte, dass Superstars das einzige Mal in der Geschichte in den Schweizer Playoffs mittaten. Und das mit voller Leidenschaft, denn die grossen Namen verstanden die entstandene Rivalität zwischen Bern und Davos und lebten sie aktiv mit.
Joe Thornton, Niklas Hagman, Rick Nash, Daniel Brière, sie alle waren Teil der blutigen Auseinandersetzung zwischen den beiden Traditionsvereinen. Unvergessen, als Joe Thornton nach einem Stockschlag in den Zweikampf (oder besser Dreikampf) mit SCB-Goalie Marco Bührer und Marc Reichert verwickelt war.
Das Resultat:
Davos holt sich (auch dank einem extrem abgebrühten Reto von Arx) die Serie mit 4:2-Siegen und gewinnt danach den zweiten Titel in der Ära Del Curto.
2. Viertelfinal 2001/02 – Endstand HCD 4:2
Spiel 1 | Spiel 2 | Spiel 3 | Spiel 4 | Spiel 5 | Spiel 6 |
5:4 | 4:5 n.V. | 1:4 | 5:4 | 3:1 | 4:2 |
Die HCD Stars:
Kevin Miller, Lonny Bohonos, Lars Weibel, Reto von Arx, Patrick Fischer
Die Story:
Die Mutter aller Schlachten und der Start der Rivalität. So schrieb Kristian Kapp damals über das Spiel 1 der Serie: «Diverse (Massen-)Keilereien, vorwiegend zwischen den Gebrüdern Ziegler und von Arx, aber auch HCD-Captain Patrick Fischer, lassen die Partie beinahe eskalieren.» Eine unglaublich harte, physische, ausgeglichene Serie zwischen den Big Bad Bears und den jungen Wilden aus dem Landwassertal entwickelt sich zum offenen Schlagabtausch mit Highlights am Band.
Davos, mit dem Rücken zur Wand, braucht einen Auswärts-Sieg und verwandelt einen 3:4-Rückstand dank Toren von Sandro Rizzi und Kevin Miller in einen Sieg, und holt sich danach die Spiele 6 und 7 zum 4:2-Endstand.
Das Resultat:
Das Comeback in der Kult-Serie gegen Bern ist der Ursprung der unglaublichen Playoff-Statistik des HCD. Seit dieser Serie gilt Davos in wichtigen Spielen als unbezwingbar – und beendet die Saison 2001/02 dementsprechend. Der HCD holt sich den ersten Meistertitel seit 1984/85, die jungen Wilden um von Arx ernten zum ersten Mal ihre Früchte.
1. Final 2006/07 – Endstand HCD 4:3
Spiel 1 | Spiel 2 | Spiel 3 | Spiel 4 | Spiel 5 | Spiel 6 | Spiel 7 |
3:2 | 0:4 | 3:1 | 2:3 | 3:1 | 2:3 | 1:0 |
Die HCD Stars:
Jonas Hiller, Reto von Arx, Alexandre Daigle, Michel Riesen, Josef Marha
Die Story:
Es sind die beiden besten Teams der Saison. Bern und Davos dominieren die Meisterschaft, marschieren durch die Playoffs und geben allen Hockey-Fans das erhoffte Heavyweight-Duell. Davos und Bern zeigen in der Finalserie das beste Eishockey. Zwei hochtalentierte Teams auf ihrem Zenith – so etwas hatte das Schweizer Eishockey bisher noch nicht gesehen.
Bern ist gross, schwer und bissig, der HCD schnell, leidenschaftlich und voller Energie. Es ist der Kampf zwischen dem Immovable Object und der Irresistable Force – dem unbewegbaren Objekt gegen die unaufhaltsame Kraft. Wer würde nachgeben? Sieben Heimsiege, nie lag das Auswärtsteam überhaupt in Führung. Ein Kampf auf Messers Schneide.
Das Resultat:
Ostermontag 2007. Ein warmer, sonniger Nachmittag, der in die Geschichte eingeht. Robin Leblanc (Bild oben) schiesst im siebten Spiel im letzten Drittel den HCD in einer unglaublichen intensiven Partie in Führung, und Jonas Hiller hält den finalen Schuss in der letzten Sekunde von Patrick Bärtschi. Der HCD gewinnt zu Hause mit 1:0 den wohl bedeutendsten Titel – in der Finalissima, in der hochstehendsten und (bis heute) besten Playoff-Serie auf Schweizer Eis. Es ist das einzige Mal in der Geschichte, dass der HCD zu Hause im siebten Spiel den Titel feiern kann. Experten sind sich einig: So etwas ist kaum je zu toppen. Wer damals in der Vaillant Arena war, wird diesen Frühlingstag sicher nie vergessen.
(Bilder: Marcel Giger, Andy Mueller, Manu Friederich, Daniel Teuscher, Urs Bucher/EQImages)