Seit 2003 entstehen in Disentis Skis der Spitzenklasse. zai heisst die Wunderski-Marke, die sich an gutbetuchte Ski-Liebhaber richten. Immer wieder arbeitet die Bündner Ski-Manufaktur auch mit Weltmarken zusammen – oder mit mehr oder weniger berühmten Einzelsportlern.
Simon Jacomet hatte vor 12 Jahren die Vision, den perfekten Ski herzustellen, an den Grenzen des Skidesigns zu kratzen. So sind im letzten Dutzend Jahre exklusive Weltneuheiten wie beispielsweise die Skis «zai spada» mit einem Kern aus Gneis-Gestein (2006). Oder 2008 ein Ski in Zusammenarbeit mit der Uhrenmarke «Hublot», bei der die Oberfläche mit vulkanisierten Naturkautschuk belegt wurde. Oder 2009 gemeinsam mit Bentley 1,7 Meter lange Skis mit rostfreien Kanten als Oberflächenschutz, die nur gerade etwas mehr als 1,5 kg wiegen. «Es ist eine Leidenschaft», so Simon Jacomet, der auch heute noch die Werkstatt mit rund 10 Angestellten leitet und das Amt des CEO an Benedikt Germanier weitergegeben hat.
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Jeder einzelne Ski in der Werstatt der zai AG in Disentis ist handgemacht. Die Modelle bestehen aus 70 und mehr Einzelteilen. Unter dem Druck von 40 Tonnen oder mehr werden die Ski auf rund 120 Grad erhitzt und 30 Minuten lang gepresst. Anschliessend werden sie von Hand und mit unterschiedlichen Maschinen fertig präpariert. Je nach Modell dauert der gesamte Herstellungsprozess 6 bis 10 Stunden. zai will nicht einfach einen Rennski produzieren, sondern das perfekte ‹Paket›. Der Anspruch sei, bei allen Einzelteilen und bei der Konstruktion die höchsten Standards zu erreichen, so Jacomet: «Was die Gleiteigenschaften und Qualität der Beläge unserer Ski angeht, sind wir absolut top. Wir wollen so schnelle Ski wie möglich bauen, damit das Gleitgefühl um so schöner ist und das Drehen so leicht wie möglich fällt. Aber im Rennsport sind wir nicht tätig.»
Berühmte Kunden aus Sport, Film und Musik
Ein paar zai-Skis kosten für die Basismodelle rund 3000-6000 Franken, am liebsten sind zai Skikenner als Kunden. Ein aktueller davon – den Namen will Jacomet aus Diskretionsgründen nicht verraten – ist ein ehemaliger US-Skiprofi, der die zai-Skimanufaktur in Disentis besucht hat und ein paar Skis haben wollte. Aus dem Wunsch ist eine Zusammenarbeit entstanden. Und wurde getüftelt und geforscht, und das bis heute. Der Amerikaner hat sich von der Leidenschaft der Suche nach dem perfekten Ski anstecken lassen. Das hat ihn bisher rund 100’000 Franken gekostet. Für Jacomet ein schönes Beispiel, weil der Kunde sich voll einbrachte und ein einzigartiges Werk entsteht. Solche Projekte – wie auch die erwähnten mit Hublot oder Bentley, seien das Salz in der Suppe und ermögliche auch die stetige Weiterentwicklung, so der Ski-Designer. Auch für den ehemaligen Speed-Profi Franco Cavegn und den Olympiasieger 2006 in der Abfahrt, Antoine Dénériaz, baute zai schon eigene Kollektionen. Auch bekannte Grössen aus der Film- und Musikwelt gehören gemäss Jacomet zu den Kunden von zai.
Ein ultraleichter Golf-Putter
Mit einer Erweiterung der Palette um Skibekleidung und Golf-Putter hat zai in den letzten Jahren neue Produkte mit dem gleichen Qualitätsanspruch ins Programm aufgenommen. Der Durchbruch im Golfsport ist den Oberländern noch nicht gelungen., «bei der Bekleidung sind wir jedoch bereits gut unterwegs», so Jacomet.
Die Kernkompetenzen bleiben sowieso auch in Zukunft dieselben: Skis zu produzieren, die unschlagbare Liebhaberstücke sind.
(Bilder: GRHeute)