Der EHC Chur hat am Sonntagnachmittag die grosse Chance verpasst, sich mit einem Sieg im vierten Spiel des Playoff-Halbfinals gegen den HCC Biasca vorzeitig für die Finalspiele gegen den EHC Dübendorf zu qualifizieren. Vor einer erfreulich grossen Zuschauerkulisse verloren die Churer die am Samstagabend infolge des starken Schneefalls um 19 Stunden verschobene Partie klar mit 0:3 Toren und müssen deshalb bereits am Dienstag für die alles entscheidende fünfte Begegnung nochmals in den Tessin reisen.
Es war eigentlich alles angerichtet zu dieser für den EHC Chur doch eher ungewohnten Stunde in heimischen Gefilden: Der Stadtclub hatte mit überzeugenden Leistungen am letzten Dienstag nicht nur den Ausgleich in der Serie «Best of Five», sondern am Donnerstag auf der Pista del Ghiaccio in Biasca sogar das Break geschafft. Zudem war das Hallenstadion an diesem sonnigen Nachmittag mit 1312 erwartungsfrohen und gut gelaunten Zuschauern überraschend gut gefüllt. Die günstige Ausgangslage und der sich dadurch auferlegte Druck schien die Einheimischen dann aber mehr zu lähmen als zu motivieren. So waren sie vor allem in der Anfangsphase des Spiels fast durchwegs einen Schritt zu spät dran, so dass die 3:0-Führung der Biaschesi nach dem ersten Drittel absolut verdient war.
Vergebliche Anstrengungen des EHC Chur
Auch im weiteren Verlauf der Partie lief bei den Churern trotz aller sichtbaren Bemühungen nicht allzu viel zusammen, so dass die Gäste nie in Gefahr gerieten, das Spiel noch aus der Kontrolle zu verlieren und den Vorsprung preiszugeben. Man hatte vielmehr bei den Einheimischen das Gefühl, dass sie noch stundenlang hätten weiterspielen können, ohne einen Treffer zu erzielen. Vor allem ihr Powerplay war wieder einmal völlig ungenügend. Dass darüber hinaus auch die Schiedsrichter jegliche Souveränität und eine klare Linie vermissen liessen, war zwar ein Ärgernis, aber zweifellos nicht spielentscheidend.
Nach dieser enttäuschenden Leistung fährt der EHC Chur am nächsten Dienstag kaum als Favorit zum fünften Spiel nach Biasca. Allerdings fühlen sich die Spieler von Cheftrainer Marc Haueter in der Rolle als Aussenseiter auch um einiges wohler, so dass das letzte Wort in dieser Angelegenheit mit Sicherheit noch nicht gesprochen ist.
EHC Chur – HCC Biasca 0:3 (0:3, 0:0, 0:0)
Hallenstadion Obere Au – 1312 Zuschauer – SR Zweidler, Lars Nater/Pascal Nater
Tore: 12. (11:36) Hrabec (Zanatta, Zanetti) 0:1. 14. (13:21) Hrabec (Incir) 0:2. 15. (14:36) Balerna (Trisconi) 0:3.
Strafen: 7-mal 2 Minuten plus 10 Minuten Disziplinarstrafe (Roner) gegen Chur; 9-mal 2 Minuten gegen Biasca.
Chur: Sarkis; Engler, Schwab; Morandi, Sandro Gartmann; Arpagaus, Durisch; Däscher, Raganato; Scherrer, Bigliel, Bucher; Gruber, Holenstein, Dario Gartmann; Willi, Peer, Infanger; Roner, Horber, Hemopo.
Biasca: Beltrametti; Gianinazzi, Zaccheo Dotti; Isacco Dotti, Mattioli; Rochat, Tosques; Bulgheroni, Bionda; Incir, Schnüriger, Christen; Balerna, Juri, Trisconi; Colombo, Goi, Terzago; Hrabec, Zanetti, Zanatta.
Bemerkungen: Chur ohne J wasohn, Bonorand, Thom (alle verletzt) und Camichel (überzählig).
(Bilder: ehcfans.ch)