Der HC Davos hat das erste Playoff-Viertelfinalspiel gegen die Kloten Flyers am Donnerstagabend gewonnen. Vor 5597 Zuschauern in der Vaillant-Arena setzte sich der HCD verdient mit 4:1 (1:0, 2:1, 1:0) durch.
Devin Setoguchi und Perttu Lindgren zeichneten sich auf Seiten der überlegenen Davoser als zweifache Torschützen aus. Alexandre Picard schied verletzt aus.
Die Davoser überforderten die Gäste während des ganzen Spiels mit ihrem aggressiven Forechecking und ihrer Schnelligkeit. Die HCD-Fans hatten schon vor Spielbeginn mit einem grossen Transparent und einer schönen Choreografie gefordert: «Vier Siege für ein Halleluja», in Anlehnung an die Westernprügelei «Vier Fäuste für ein Halleluja» mit Bud Spencer und Terrence Hill.
Setoguchis Doppelpack
Vom hohen Tempo der Davoser wurden die Klotener dann auch richtiggehend durch den Eispalast gejagt. Der HCD hättn bereits nach dem ersten Drittel höher als mit 1:0 führen müssen, Devin Setoguchi (Assist Marc Aeschlimann) hatte in der 14. Minute aus kurzer Distanz zum Führungstreffer verwandelt.
Der Kanadier, 2005 von den San Jose Sharks als Nummer 8 gedraftet, doppelte in der 26. Minute im Powerplay nach und erzielte somit das matchentscheidende Tor. Der HCD spielte die Flughafenstädter weiter schwindlig. In der 29. Minute bediente Noah Schneeberger mit einem langen Pass Perttu Lindgren, der den Klotener Goalie Luca Boltshauser zwischen den Schonern erwischte. Leise Hoffnung kam für Kloten nach dem 1:3 kurz vor der zweiten Pause zurück, änderte aber nichts am Spielverlauf. Mit dem 4:1, erneut durch Lindgren im Powerplay (52.), war der Sack endgültig zu. Neben den vier Toren verzeichneten die Bündner darüber hinaus drei Pfosten- und zwei Lattenschüsse und ein Schussverhältnis von 41:11. Viel eindeutiger kann man ein Playoff-Spiel nicht dominieren.
Picards Knieverletzung
Allerdings gabs auch negative Nachrichten, die Verletzungshexe schlug wieder zu: In der 52. Minute wurde Alexandre Picard nach einem üblen Check gegen das Knie von Franco Collenberg verletzt und musste das Eis humpelnd verlassen. Sollte der Kanadier ausfallen, wäre bei Spiel 2 am Samstag immerhin Ersatz da: Marcus Paulsson darf nach seiner abgesessenen Sperre wieder mittun. Natürlich nur ein schwacher Trost. Picard wurde gestern am späten Abend noch im Spital untersucht.
Gegenüber SRF gab sich Marc Wieser trotz des klaren Siegs nach Spielschluss zurückhaltend. Es dürfe nicht mehr solange dauern, bis man endlich ein Tor erziele, meinte er kritisch. Auf die fünf Stangenschüsse – auch Wieser zählte zu den «Tätern» – angesprochen, zuckte er die Schultern: «Natürlich ist das mühsam, aber zum Glück sind sie ja dann auch noch ins Tor gefallen.»
Davos – Kloten Flyers 4:1 (1:0, 2:1)
5597 Zuschauer. – SR Fischer/Stricker, Bürgi/Wüst.
Tore: 14. Setoguchi (Aeschlimann, Dino Wieser) 1:0. 26. Setoguchi (Picard, Forster/Ausschluss Gustafsson) 2:0. 29. Lindgren (Axelsson) 3:0. 39. Praplan (Hollenstein, Santala) 3:1. 52. Lindgren (Marc Wieser, Du Bois/Ausschluss Hollenstein) 4:1.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Davos, 4mal 2 plus 5 Minuten (Collenberg) plus Spieldauer (Collenberg) gegen die Kloten Flyers. – PostFinance-Topskorer: Lindgren; Santala.
Davos: Genoni; Heldner, Forster; Du Bois, Rampazzo; Schneeberger, Paschoud; Guerra; Ambühl, Walser, Picard; Marc Wieser, Lindgren, Axelsson; Setoguchi, Aeschlimann, Dino Wieser; Simion, Egli, Jörg; Kessler.
Kloten Flyers: Boltshauser; Frick, Gustafsson; Stoop, Von Gunten; Collenberg, Schelling; Harlacher; Praplan, Santala, Hollenstein; Kellenberger, Sheppard, Bieber; Guggisberg, Olimb, Casutt; Leon, Liniger, Obrist; Lemm.
Bemerkungen: Davos ohne Paulsson (gesperrt), Sciaroni, Corvi und Kindschi. Kloten Flyers ohne Hasani, Gerber, Back (alle verletzt), Kolarik (überzähliger Ausländer). – Pfosten-/Lattenschüsse: 10. Picard, 15. Lindgren, 38. Simion, 47. Jörg, 53. Marc Wieser. – 52. Picard verletzt ausgeschieden.
(Bilder: Jürgen Staiger)