FDP lehnt Regionalisierung der Oktober-Hochjagd ab

Die Bündner FDP.Die Liberalen hat die Vernehmlassung  zur Teilrevision des kantonalen Jagdgesetzes und Jagdverordnung zu Handen des zuständigen Departementes verabschiedet. Diese Revision ist das Resultat der Überweisung des Auftrags von FDP Grossrat Christian Kasper betreffend Jagdzeiten Hochjagd anlässlich der Februarsession 2015 des Grossen Rats.

Die FDP begrüsst es, dass die Regierung die Möglichkeit wahrnimmt, die vorliegende Teilrevision breiter zu gestalten als durch den Auftrag Kasper vorgesehen, insbesondere im Hinblick auf die Volksinitiative «Für eine naturverträgliche und ethische Jagd».

Zur vorgesehene Anpassung der Jagdzeiten für die Nieder- und Steinwildjagd erscheint vernünftig, um Konflikte mit der Hochjagd zu vermeiden. Die FDP hat nichts dagegen einzuwenden.

Hingegen erachtete die Bündner FDP die Regionalisierung der Oktober-Hochjagd  als falsch. Zwar mag sie wildbiologisch und aus Sicht der Wildhut sinnvoll sein, widerspricht aber einem der Grundpfeiler der Bündner Hochjagd, nämlich der Freiheit jedes Jägers, im ganzen Kanton zu jagen. Eine Regionalisierung ginge zu stark in Richtung Sonderjagd, und widerspräche somit auch einem der Grundgedanken des Auftrags Kaspers. Dieser wurde nämlich als indirekter Gegenvorschlag zur Initiative zur Abschaffung der Sonderjagd eingereicht. Und schliesslich haben sich auch die Mitglieder des BKPJV mehrheitlich gegen die Regionalisierung ausgesprochen.

Die FDP schlägt vor, sich auf folgenden Formulierung zu beschränken:

Über die Wiederaufnahme der Hochjagd im Oktober auf Hirsch- und Rehwild entscheidet die Regierung.

Zur Kantonale Volksinitiative «Für eine naturverträgliche und ethische Jagd»  äussert sich die FDP unter anderem zur Aufhebung der Fallenjagd.

Angesichts der schwindenden Bedeutung dieser Jagdart und der bevorstehenden  Volksinitiative stimmt die FDP dem Vorschlag der Regierung zu.

Die FDP ist der Meinung, dass die bestehenden Instrumente zur Bekämpfung von exzessivem Alkohol- und Drogenkonsum genügen, und setzen eher auf Eigenverantwortung als auf noch mehr Verbote. Sie erachtet Art 7a somit als überflüssig, der den Missbrauch mit einem Jagdausschluss ahnden will.

Betreffend der Verwendung bleifreier Munition ist die FDP mit dem Entwurf einverstanden. Der Trend zu bleifreier Munition sei ökologisch sinnvoll und wahrscheinlich unaufhaltbar. Ein Technologieverbot wäre also fehl am Platz, und die Regierung soll die Möglichkeit haben, zur gegebener Zeit die neue Munition vorzuschreiben. Zudem steht die Bündner Jägerschaft dem Vorschlag grossmehrheitlich positiv gegenüber.

Die Bündner FDP meint, dass aus liberaler Sicht gegen die Einführung einer Gästekarte wie sie vorgeschlagen wird,  nichts einzuwenden sei Allerdings ist man der Auffassung, dass das Gastrecht nur an Jäger jener Kantone gewährt werden soll, mit welchen ein Gegenrechtsabkommen besteht.

 

Silvio Zuccolini, Pressechef FDP Graubünden
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