Wieso der EHC Chur die Serie gewinnen wird

Eine wöchentliche Hockey Kolumne mit den zehn wichtigsten Meldungen, besten Spielern und lustigsten Aktionen der Woche. Ein Ranking, das man nicht zu ernst nehmen sollte.

10. Evander Kane verschläft

Autsch, Evander Kane sorgt wieder mal für Negativ-Schlagzeilen. Der NHL Star der Buffalo Sabres verpasste gestern das Training vor dem Auswärtsspiel in Toronto und wurde nun vom Team suspendiert. Seine Begründung: Verschlafen. Nur doof, wenn dann Bilder auftauchen, wie Kane die Nacht zuvor in sehr gutem Zustand am NBA All-Star Game in Toronto feiert. Die Tweets wurden schnell gelöscht, aber das Internet vergisst nie.

9. Darkside, Commenter im Internet

Klare Worte zum komplett irrelevanten Slovakia Cup von der dunklen Seite des Internet (also der User, nicht Watson…):

Jekami triffts genau. Obwohl ich diesen Zusammenzug eh völlig überflüssig finde, aber wenn er denn unbedingt stattfinden muss, dann doch nicht zu dieser Zeit. Wir unterbrechen die entscheidende Phase der Quali für diesen Quatsch. Und nicht etwa zwischen Quali und Playoffs, nein, 4 Spiele vor dem Qualiende. Einfach bescheuert und unnötig. Was soll das Turnier aussagen wenn kein Team bereit ist so kurz vor der Crunch-Time die besten Spieler abzustellen? Damit es den Naticoaches nicht langweilig wird? Abschaffen, sofort bitte.

 

Amen.

8. Snacob603,  Zambonifahrer im Internet

Gleich noch so ein anonymer im Internet mit klugen Aussagen: Snacob603 ist ein Zambonifahrer in Nordamerika, der gestern im Internet offene Fragen beantwortete. Sehr spannend. Steffi Buchli hätte es geliebt. Besonders interessant war die Frage, was seine persönliche Bestzeit war, um ein Eisfeld zu putzen. Die Antwort: Sieben Minuten.

Speed-Zamboning? Wie genial ist das denn? Da liegt natürlich die Frage nahe: Wieso gibt es nicht schon lange Zamboni-Speed-Putz-Races? Spannender als der Slovakia Cup wäre es allemal.

(Nebeninfo: Gewusst, dass Zamboni eine Marke ist, und nicht der Begriff für das Gefährt? Der andere grosse Eisputz-Maschinen-Hersteller heisst Olympia. Snacob603 ist genau genommen ein Olympia-Fahrer, aber wen kümmert’s.)

7. Mike Yeo, Ex-Coach Minnesota Wild (NHL)

Zweimal hintereinander hat Mike Yeo nun drei Heimspiele verloren. In den letzten 14 Spielen resultierten 13 Niederlagen, das Vertrauen zu den Spielern war weg. Der Österreicher Thomas Vanek nimmt wie immer kein Blatt vor den Mund:

 

 

Die Entlassung des Coaches der Minnesota Wild soll nun den Kurswechsel bringen. Mal schauen. Schlimmer kann es ja momentan nicht kommen für Nino und sein Team.

6. Kai Kessler, HC Prättigau-Herrschaft (2. Liga)

Der 27-jährige Stürmer macht da weiter, wo er aufgehört hatte: Mit sehr vielen roten Lampen. In den Achtel-Finals sammelte der Prättigauer in drei Spielen gleich mal 10 Skorerpunkte (5 Tore, 5 Assists). Das sind übrigens gleich viele Tore, wie Bellinzona als komplettes Team zustande brachte.

5. Kevin Fiala, Milwaukee Admirals (AHL)

Einem anderen Schweizer läuft es auch gut. Zwar „nur“ beim AHL Team, zeigt Fiala nichts desto trotz sein Speed und netzt ein zum Tor der Woche. Das ging der Defense (mitsamt dem Goalie) wohl ein wenig zu schnell.

 

4. Pavel Datsyuk, Detroit Red Wings (NHL)

Der russische Magier ist auch mit 37 Jahren kreativ wie eh und je. Datysuk gilt trotz vermehrten Verletzungen immer noch als einer der fantastischsten Zwei-Weg-Spieler der Welt. Am Wochenende knackte er mit einem Traumtor die 900-Karrierepunkte-Grenze. Und das in nur 928 Spielen. Eindrücklich. (Das ist übrigens Zdeno Chara, der da vernascht wird).

 

 

 

3. Jaromir Jagr, Florida Panthers (NHL)

Und unser Lieblingsveteran hat diese Woche auch wieder etwas zu feiern: Jaromir Jagr feierte gestern seinen 44. Geburtstag. Wir gratulieren dem coolsten Eishockey-Spieler aller Zeiten.

Und genau halb so alt wie Jagr ist Tim Odermatt, Stürmer beim EHC Arosa. Wir gratulieren natürlich auch Odermatt zum Geburtstag und wünschen alles Gute ins Schanfigg. Womit wir beim Thema der Woche angekommen sind:

2. Der Verlierer der Derby-Playoff-Serie: EHC Arosa

Die mit grosser Spannung erwartete Playoff-Serie zwischen Chur und Arosa startet heute, und beide Seiten sind ready für diesen Kampf.

Wieso verliert Arosa die Viertelfinal-Serie gegen den EHC Chur?

  • Die schwankenden Leistungen sind Gift für einen Playoff-Run. Im Idealfall erreicht ein Team bei Playoff-Beginn den spielerischen Höhepunkt, Arosa ist seit dem Jahreswechsel den gegenteiligen Weg gegangen.
  • Die erste Playoff-Serie seit Jahren wird ihre Spuren zeigen. Während der EHC Chur sich in den letzten Jahren zum Playoff-Schreck gemustert hat, ist Arosa gänzlich unerfahren in der finalen Phase der Meisterschaft.
  • Der Sturm des EHC Arosa ist in den ersten Linien stark besetzt. Loosli und Brändli können ein Spiel entscheiden, danach fehlt aber die Tiefe. Der Gegner ist mit Holenstein, Gartmann, Willi, Bucher und Horber besser abgestützt.

1. Der Gewinner der Derby-Playoff-Serie: EHC Chur

Wieso gewinnt der EHC Chur die Viertelfinalserie gegen den EHC Arosa?

  • Die Hauptstädter stecken in einer etwas besseren Verfassung und haben bisher Konstanz bewiesen.
  • Die Churer haben mit Leon Sarkis den besseren Goalie. Playoff-Serien werden mit dem Goalie gewonnen oder verloren. Arosas Hauser kann stark spielen, aber Sarkis spielt konstanter und hat weniger Aussetzer.
  • Chur hat eine eingeschworene Truppe, die seit mehreren Jahren in einer ähnlichen Besetzung spielt. Gerade in einer Derby-Serie ist ein solches Kollektiv ein unentbehrlicher Trumpf.

Diese Prognose ist natürlich sekundär, heute Abend um 20 Uhr startet das Highlight im Hallenstadion in Chur. So oder so wird es eine spektaktuläre Geschichte. Auf eine geile Hockey-Serie!

(Bild: Jakob Menolfi/EQImages, Quelle: sihf.ch, eliteprospects.com)