Die Branchenorganisation Bergbahnen Graubünden (BBGR) hat gestern die ersten aussagekräftigen Zahlen für den laufenden Winter veröffentlicht. Der Schnee im Januar hat den Negativtrend nicht aufhalten können.
Rund 4000 Personen sind in Graubünden im Winter bei Bergbahnen beschäftigt, 90% des Bündner Transportumsatzes erfasst die Branchenorganisation. In einer Medienmitteilung gab sie gestern bekannt, dass die Bündner Bergbahnunternehmen auch im Januar 2016 einen markanten Gästerückgang von 23.6% im Vergleich zum Vorjahr und von 25.9% im Vergleich zum Fünfjahres-Durchschnitt zu beklagen haben. Der Transportumsatz reduzierte sich in ähnlichem Masse.
Mit 27.8% verlor die Region Mittelbünden/Arosa am meisten Gäste. Dies sei primär darauf zurückzuführen, dass diese Region viele kleine Bergbahnunternehmen beheimate, welche über keine oder nur beschränkte Beschneiungskapazitäten verfügen.
Früher Schnee half etwas
Dank des frühen Schnees im November verzeichnen die Bündner Bergbahnunternehmen über den ganzen Winter gesehen «nur» einen Gäste-Rückgangvon 15.3% gegenüber dem Vorjahr und 20.5% gegenüber dem Fünfjahres-Durchschnitt. Der erzielte Umsatz ging um 18.8% gegenüber dem Vorjahr und um 22.9% gegenüber dem Fünfjahres-Durchschnitt zurück. Auch derGastronomieertrag verzeichnet einen Rückgang von fast 20% gegenüber dem letzten Winter.
Die schlechten Zahlen seien aber «kein Grund zum Jammern», schliesslich kenne man die Gründe. Der fehlende Schnee und zu warme Temperaturen, die Zurückhaltung der Gäste aufgrund der bisher ausgebliebenen Winterstimmung sowie die zusätzliche Heraus- forderung der Frankenstärke werden genannt. Insbesondere die Nachfrage der Tagesgäste sei spürbar zurückhaltend gewesen.
«Hoffnung nicht aufgeben»
Die Bergbahn- und Tourismusbranche will gemäss einer Medienmitteilung «die Hoffnung nicht aufgeben und die Herausforderungen annehmen». Die Gäste-Rückmeldungen stellten den Bergbahnen ein gutes Zeugnis aus. Man hofft nun, dass in den nächsten Tagen weiter Schnee fällt und an den Wochenenden besseres Wetter ist: «Abgerechnet wird bekanntlich erst am Ende der der Saison.»
Der Branchenverband weiss zwar, dass man die bislang erlittenen Ertragsrückgänge nicht mehr aufholen kann. Durch Kosteneinsparungen aufgrund des milden Winters (z.B. Schneeräumung und Präparation) sowie die Entwicklung des Ölpreises lassen hoffen, dass die Unternehmensergebnisse nicht zu negativ ausfallen und Folgen auf die Investitionen haben.
(Bild: Sesselbahn Giand’Alva auf dem Piz Corvatsch/Wikipedia)