Die National League A steht in der finalen Phase vor dem Playoff-Beginn, Zeit, einen Blick auf den letzten Abschnitt der Meisterschaft zu werfen:
Der HCD ist in einen heissen Kampf um die begehrten Top-4 Plätze verwickelt. Lediglich vier Punkte trennen den EV Zug (2. Rang) und den HCD (5. Rang). Danach folgt eine kleine Zäsur: Fribourg, Lausanne und Bern können sich kaum mehr Chancen ausrechnen für den Playoff-Heimvorteil.
Der HCD kämpft gegen drei direkte Konkurrenten aus den drei grossen Sprachregionen:
EV Zug, HC Genf-Servette, HC Lugano.
# | Team | Spiele | Punkte |
1 | ZSC Lions | 44 | 85 |
2 | EV Zug | 42 | 78 |
3 | Genève-Servette HC | 43 | 77 |
4 | HC Lugano | 44 | 75 |
5 | HC Davos | 42 | 74 |
6 | Fribourg-Gottéron | 45 | 66 |
7 | Lausanne HC | 45 | 62 |
8 | SC Bern | 45 | 61 |
9 | HC Ambri-Piotta | 44 | 58 |
10 | Kloten Flyers | 43 | 56 |
11 | SCL Tigers | 43 | 51 |
12 | EHC Biel | 44 | 43 |
Die Zeichen stehen nicht schlecht: Zur Zeit haben die Landwassertaler zwar weniger Punkte auf dem Konto als die direkten Konkurrenten Lugano, Genf und Zug. Dafür hat Davos (zusammen mit Zug) noch am meisten Spiele auf dem Plan. Wie gut stehen also die Chancen, dass der HCD die Playoffs zu Hause beginnen kann?
Zuerst gilt es zu schauen, was es braucht, um den Heimvorteil sichern zu können. In einer normalen Saison kann man ab 88 Punkten mit einem vierten Rang rechnen, je nach Konstellation. Die diesjährige Ausgeglichenheit zeigt, dass man dieses Jahr mit diesem Wert rechnen kann. Das bedeutet, wenn Davos in den letzten 8 Spielen mindestens 14 Punkte holt, sollte der Heimvorteil gesichert sein.
Wo holt der HCD also mindestens 14 Punkte? In den letzten Jahren hat Davos im Februar meist mehr Spiele verloren als gewonnen, oder anders gesagt: Der HCD hatte meist ein kleines Tief Anfang Monat und steigerte sich dann kurz vor den Playoffs. Gut möglich, dass dies eine Taktik von Arno Del Curto ist: Die Zügel am Team etwas lockern und dann kurz vor Playoff-Beginn die Motoren richtig starten.
Also, angenommen der HCD braucht 14 Punkte, und angenommen, die Punkte setzen sich mehrheitlich in der zweiten Hälfte zusammen. Mit den verbleibenden Spielen ergibt sich folgende (gewagte) Prognose (man beachte den komischen Spielplan, der dafür sorgt, dass der letzte Abschnitt der Saison für den HCD in vier unterschiedliche Bereiche unterteilt werden kann. Ein Weekend gegen Tessiner Teams, eines gegen Westschweizer Teams und zwei Back-To-Back Wochenende gegen Zug und Zürich):
Das Tessiner Weekend
Zum Start geht es gegen die beiden Tessiner Teams. Heute Abend gastiert Davos bei Ambri-Piotta, ein Sieg ist Pflicht. Der eventuell letzte Auftritt der Landwassertaler in der altehrwürdigen Valascia könnte für den HCD wegweisend sein, drei Punkte sind ein Muss.
Tipp: 2:3 n.V. Niederlage, 1 Punkt
Davos kommt nicht in die Gänge, das Powerplay bleibt unproduktiv, und Ambri schnappt sich den Sieg in der Verlängerung.
Am Abend danach folgt ein wichtiges Spiel gegen einen direkten Konkurrenten. Der HCD empfängt am Samstag Abend den Tabellennachbarn Lugano zu Hause in der Vaillant Arena in einem Sechs-Punkte-Spiel. Luganos Angriff ist seit dem Spengler Cup so richtig in Spiellaune gekommen, und es wird für den HCD schwierig, einen Sieg zu stehlen.
Tipp: 2:4 Niederlage, 0 Punkte
Die Offensive des HCD stagniert weiterhin, Lugano kann mehr Tempo aufs Eis bringen.
Die Züri-West Woche
Nach einer zehntägigen Pause reist der HCD am Dienstag Abend nach Genf, und empfängt am Freitag danach die SCL Tigers. Der Auswärts-Trip in die Westschweiz wird schwierig und Davos wird versuchen, zumindest einige Punkte mitzunehmen.
Tipp: 2:1 Sieg, 3 Punkte
Dank einem hervorragenden Genoni stiehlt der HCD die volle Punktzahl.
Der Sieg bringt Aufwind und lässt den HCD zu Hause gegen Langnau gross aufspielen. Die Tigers können sich definitiv auf die Playouts konzentrieren.
Tipp: 6:1 Sieg, 3 Punkte
Die Landwassertaler dominieren und zeigen langsam ihr Playoff-Hockey.
Die Zuger Woche
Mit 7 Punkten in den ersten vier Spielen steht Davos nicht schlecht da. Der Spielplan des HCD sorgt nun für zwei Back-To-Back Spiele: Zuerst spielt Davos zweimal gegen den EV Zug – zuerst auswärts und dann zu Hause. Die Playoffs sind nahe, der Kampf um den Heimvorteil wird zu diesem Zeitpunkt mit voller Wucht toben, und man kann davon ausgehen, dass diese Spiele eine hohe Intensität haben werden. (Und gut möglich, dass die zwei Teams im März in den Playoffs erneut aufeinander treffen).
Tipp: 4:2 Sieg, 3 Punkte
Davos holt sich den Sieg in Zug mit einer kämpferischen Leistung.
Das Rückspiel folgt am Dienstag in der Vaillant Arena, die Gemüter zwischen den beiden Teams werden sich in diesen Tagen wohl nicht mehr beruhigen. Davos kommt in Playoff-Fahrt.
Tipp: 3:0 Sieg, 3 Punkte
Genoni mit dem Shutout und vorne eine dominante Performance, die nur von einem starken Zuger Goalie Tobias Stefan einigermassen in Zaum gehalten werden kann.
Das Züri-Weekend
Zum Saisonabschluss kommt es noch zum Highlight gegen die ZSC Lions. Die Wiederauflage des letztjährigen Finals bildet den Abschluss der Meisterschaft. Am Freitag empfängt der HCD die Lions zu Hause, und tags darauf reisen die Bündner ins Unterland zum voraussichtlichen Meisterschaftssieger.
Tipp: 2:4 Niederlage, 0 Punkte
Davos führt lange, vergibt dann aber im letzten Drittel den Sieg gegen ein cleveres Zürich.
Zu Beginn des letzten Spiels wird die Situation um die Playoff-Rangierung noch offen sein, das heisst für Spannung wird gesorgt sein.
Tipp: 3:2 n.P. Sieg, 2 Punkte
Davos holt sich in einer hochstehenden Partie im Penalty-Schiessen den Sieg. Das Playoff-Niveau ist erreicht.
Finaler Playoff-Tipp
Davos holt sich in den verbleibenden Spielen 4 Siege, 1 Penalty-Sieg, 1 Overtime- und 2 normale Niederlagen und beendet die Saison mit 89 Punkten auf dem vierten Rang. Der HCD empfängt so in den Viertelfinals das fünftplatzierte Genf-Servette.
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(Bild: Daniel Teuscher/EQImages)