Die Geschichte von GRHeute über den «Kahlschlag» bei der Somedia hat auch die Gewerkschaften Syndicom und Impressum auf den Plan gerufen – obwohl die meisten Angestellten des Medienunternehmens gar nicht gewerkschaftlich oder im Berufsverband organisiert sind.
«Das ist sehr schade», sagt Stephanie Vonarburg, Zentralsekretärin der Branche Presse bei der Syndicom. «Es zeigt sich in Krisen wie dieser, dass es wichtig ist, einer Gewerkschaft anzugehören.» Was hier für die Somedia gilt, trifft natürlich auch auf alle anderen Branchen zu.
Aber wie kommt es dazu, dass die Belegschaft einer Zeitung, die ja eigentlich als gut informiert gilt, sich nicht absichert? «Das kann mit der Monopol-Stellung zusammenhängen – man hatte es schlicht nicht nötig», sagt Vonarburg. Oder hätte sich auf der sicheren Seite gewähnt.
Gerade die jüngsten Ereignisse zeigen aber, dass die Sicherheit eine trügerische ist. Gemäss Insidern sollen vor allem bei der Zeitung Südostschweiz bis zu 15 Stellen gestrichen werden; Somedia-CEO Andrea Masüger sprach gegenüber dem Regionaljournal des Schweizer Radios von lediglich 500 Stellenprozenten. Die Mediengewerkschaft Impressum forderte die Geschäftsleitung von Somedia auf, den Abbau so gut wie möglich über natürliche Abgänge oder freiwillige Pensenreduktionen zu vollziehen.
Die Syndicom will den Betroffenen Unterstützung und Beratung bieten. «Das Ziel müsste sein, den Abbau zu reduzieren und vor allem einen Sozialplan zu realisieren, der den Betroffenen eine gewisse Sicherheit bietet», sagte Vonarburg. Eine solche Abfederung gehöre sich für einen Betrieb wie die Somedia.
In einer Medienmitteilung wies die Gewerkschaft darauf hin, dass sie Somedia-CEO Andrea Masüger zur Aufnahme von sozialpartnerschaftlichen Gesprächen eingeladen hat.
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