US Schluein Ilanz: Mit verhaltenem Optimismus in die Rückrunde

Bereits seit Mitte Januar steckt die erste Mannschaft des 2. Ligisten US Schluein Ilanz in den Vorbereitungen für die Rückrunde. Nach einem Jahr voller Hochs und Tiefs ist der Blick der Verantwortlichen und der Spieler strikt nach vorn gerichtet. 

Die Bündner Oberländer wollen sich konsequent auf ihre eigenen Stärken besinnen und alles daran setzen, aus der Negativspirale, in die sie im Herbst hinein geraten sind, heraus zu kommen. Trotz der bedrohlichen Tabellensituation – die USSI liegt nach der Vorrunde mit 8 Punkten aus 11 Partien und dem Torverhältnis von 13:30 nur dank der geringeren Anzahl Strafpunkte nicht auf einem Abstiegsplatz – hat man das Saisonziel, das heisst die Wahrung der Ligazugehörigkeit, noch nicht aus den Augen verloren.

Wie kam es überhaupt zu der brisanten Ausgangslage für die Rückrunde?

Die Schlueiner waren mit einem überzeugenden 4:1-Heimsieg gegen den Aufsteiger FC Triesen und dem doch eher unerwarteten Dreier in Altstätten zwar erfolgreich in die Saison gestartet. Doch mit dem brutalen 2:7 zuhause gegen Chur 97 begann die rasante Talfahrt der Mannschaft des langjährigen Cheftrainers Urs Casutt, der nach zwei weiteren hohen Niederlagen sein Amt zur Verfügung stellte. Aber auch sein temporärer Nachfolger Corsin Cavegn konnte im weiteren Verlauf der Herbstrunde das Abrutschen der Oberländer in die Niederungen der Rangliste nicht verhindern. Für Eros Bonolini, den Sportchef der US Schluein Ilanz, waren die vielen Verletzungen der Hauptgrund für das schlechte Abschneiden seiner  Mannschaft. Beim überaus glücklichen Punktgewinn Mitte Oktober in Rapperswil fehlten beispielsweise nicht weniger als acht verletzte oder rekonvaleszente Spieler. Deshalb musste der Trainer zwangsläufig immer wieder auf Akteure der zweiten Mannschaft zurückgreifen, die aber den Karren logischerweise auch nicht reissen konnten.

Frischer Wind dank neuem Trainer

Der für die Rückrunde neu verpflichtete, aus Kamerun stammende Trainer Cyrille Belinga spielte noch 2010 beim FC Kreuzlingen und war zuletzt beim Grasshopper Club Zürich als Nachwuchstrainer engagiert. (Im Bild mit USSI-Klubpräsident Simon Lutz)

Schluein

Als Assistent wurde ihm David Caduff zur Seite gestellt, der im Verein auf grosse Akzeptanz stösst. Der eigentliche Neustart mit neuen Trainingsreizen  scheint bei den Spielern gut anzukommen, sind sie doch laut Aussage des Sportchefs voll motiviert. Im Januar standen – nebst Lauftrainings – wöchentlich zwei Konditionstrainings in der Halle und ein Krafttraining auf dem Programm. Ab Februar wird nur noch einmal in der Halle, dafür zweimal pro Woche auf dem Kunstrasen in Disentis trainiert. Zwei Wochen vor Beginn der Rückrunde bildet das Trainingslager, das vom 16. bis 20. März am Gardasee durchgeführt wird, den Abschluss der intensiven Vorbereitungsphase. Als Ergänzung sind zudem mehrere Testspiele vorgesehen, so dass der Tabellenzehnte eigentlich bestens auf den Kampf gegen den Abstieg vorbereitet sein sollte.

Nach Matej Schwendt im letzten Sommer haben in der Winterpause zwei weitere wichtige Spieler die US Schluein Ilanz verlassen. Torgarant Carlo Bearth, der in den vergangenen zwei Spielzeiten jeweils 13 Tore erzielt hatte, hat erwartungsgemäss zum ambitionierten Chur 97 gewechselt und Ramon Arpagaus hört leider aus beruflichen Gründen mit dem Fussballspielen auf. Neu dabei sind der routinierte Gabriel Derungs von Chur 97 II, Gion Andrea Nay vom CB Trun/Rabius und Rawin Monn vom CB Sedrun/Disentis.

USSchlueinMomentan stehen im Training mehrere Akteure, darunter ein tschechischer Innenverteidiger, auf dem Prüfstand. Wer den Ansprüchen genügt, soll schliesslich verpflichtet werden. Es wird also im Hinblick auf die Zukunft auch in dieser Hinsicht alles unternommen.

Sportchef Eros Bonolini glaubt zwar weiterhin fest an der Ligaerhalt, ist sich aber bewusst: «Ein guter Start in die Rückrunde ist enorm wichtig!» Deshalb wäre ein positives Resultat zum Auftakt im Sechs-Punkte-Spiel auswärts gegen den Tabellenletzten FC Triesen (2. April) nicht nur wichtig für das Punktekonto und gut für das Selbstvertrauen. Es würde zweifellos auch zusätzliche Kräfte im Kampf um den Ligaerhalt freimachen, was die Bündner Oberländer – ohne wenn und aber – gut gebrauchen könnten.

 

(Bilder: zVg.)