Friedenskundgebungen am Rande des WEF

Die Gesellschaft «Kultur des Friedens» organisiert zusammen mit örtlichen Initiativen in Davos verschiedene Veranstaltungen, um Alternativen zur herrschenden Politik aufzeigen.

Mehr als 60 Millionen Flüchtlinge weltweit sind Opfer von Krisen und Kriegen, gemäss der Gesellschaft «Kultur des Friedens» viele befeuert durch Rüstungsexporte und Kriegseinsätze auch von den NATO-Staaten. Kriege um Ressourcen – auch um den Rohstoff Öl – hätten blutige Spuren vor allem im Nahen und Mittleren Osten, sowie in den Nordafrikanischen Ländern gezogen.

Die Gesellschaft fordert eine grundlegende Änderung der Weltwirtschaftsordnung – die von der SP geforderte «Überwindung des Kapitalismus»? Die Gesellschaft «Kultur des Friedens» ortet zudem, dass statt Fluchtursachen zunehmend Flüchtlinge militärisch bekämpft werden, zum Beispiel mit dem Militäreinsatz EUNAVFOR MED im Mittelmeer. Die existierende Weltwirtschaftsordnung mit ihrem Freihandel trage zu weltweiter Armut bei. 

«Religiöser Fanatismus und Gewalt greifen um sich, wie wir leidvoll in Paris, Istanbul und in anderen Städten erleben mussten», schreibt die Gesellschaft in einer Medienmitteilung, «deshalb setzen wir uns für eine solidarische Welthandelsordnung, für eine ökologische und  aktive Friedenspolitik ein.»

Mit dem WEF können die Organisatoren nicht viel anfangen. «Wir brauchen eine Politik, die sich an den  (Über)-Lebensinteressen aller Menschen orientiert», so der Vorsitzende Henning Zierock, «beim WEF treffen sich wenige Entscheider aus Wirtschaft und Politik mit verheerenden Folgen für die meisten. Diese Auswirkungen wollen wir diskutieren, analysieren  und  notwendige Alternativen aufzeigen.»

Programm
Freitag, 22. Januar, 18 Uhr: Treffen zur Auftaktaktion beim Denk-Mal-für-alle (westlich von der Jugi – Hohe Promenade, Davos Dorf). Ein grosses Feuer lädt zum 14. Mal zum interkulturellen Dialog ein. 

Freitag, 22. Januar, 20 Uhr: Im reformierten Kirchgemeindehaus (Obere Strasse 12, Davos Platz). Motto: «Fluchtursachen bekämpfen: Diese Wirtschaft tötet und produziert Flüchtlinge». Für eine solidarische, ökologische und friedliche Politik. Mit Musikbeitrag, Bildbericht zur Flüchtlingssituation von Lesbos, Henning Zierock (GKF), dem Journalisten und Solarexperten Dr. Franz Alt, u.a. Grusswort des ehem.Landammann Hans Peter Michel (Davos).

Samstag 23. Januar, 14 Uhr: Bubenbrunnenplatz (neben Postplatz), Davos-Platz: Kundgebung: «Gegen Krieg und eine zerstörerische Wirtschaftsordnung – Für ein Menschenrecht auf Leben und Frieden». Auf der Kundgebung sprechen u.a. Franz Alt, Heike Hänsel (Bundestagsabgeordnete), Rolf Marugg (Grosser Landrat, Grüne Davos), Henning Zierock, Vertreter/-in von Amnesty International mit Liveschaltung zum Rüstungsgegner und Autor Jürgen Grässlin.

 

(Archivbild: Der grüne Davoser Landrat Rolf Marugg wird am Samstagnachmittag auch an der Anti-WEF-Kundgebung sprechen – Eddy Risch/EQ Images)