Heute Donnerstag sollte es endlich klappen mit dem ersten Training für die grosse Lauberhorn-Abfahrt vom Samstag in Wengen. Die fragilen Bündner und Schweizer Hoffnungen liegen wieder auf dem Obersaxner Carlo Janka.
Update: Der Norweger Aksel Svindal absolvierte heute die verkürzte Lauberhorn-Strecke im ersten Training am schnellsten. Bester Schweizer war als 11. Carlo Janka. Die Fahrer nahmen die verkürzte Piste ab Start oberhalb des Hundschopfs in Angriff. Svindal kam 4 Hundertstel vor dem Österreicher Vincent Kriechmayr ins Ziel. Dritter wurde Peter Fill aus Italien (+0,08), unmittelbar vor Vorjahressieger Hannes Reichelt (+0,44). Beat Feuz verlor bei seinem Comeback 4,35 Sekunden auf die Bestzeit.
Feuz weiterhin unschlüssig
Ob er im Abfahrtsrennen vom Samstag ebenfalls mit von der Partie sein wird, hat Feuz noch nicht entschieden. Zuvor wird er wahrscheinlich am Freitag noch die Kombinations-Abfahrt als rennmässigen Test bestreiten.
Der Ski-Winter in der Königsdisziplin, der Herren-Abfahrt, wäre ohne Carlo Janka aus Schweizer Sicht bisher ein Desaster. Der Bündner wurde in Lake Louise und Beaver Creek zweimal starker Fünfter, erlitt dann aber einen Rückschlag in Val Gardena mit dem 24. Platz und erholte sich leicht mit dem 12. Rang in Santa Caterina. Schlimmer, der Rücken begann wieder stärker zu zwicken, Janka musste einige Rennen auslassen. «Meinem Rücken geht es ok, mal schlechter, mal besser. Aber das war die ganze Saison schon so. Für die Abfahrt sollte es kein Problem sein», zeigte sich der 29-Jährige gegenüber SRF trotzdem zuversichtlich. Nicht ohne Grund: 2010 gewann der Bündner in Wengen die Abfahrt, letzten Winter die Super-Kombination. Bleibt abzuwarten, wie und ob sich neben den Rückenproblemen die fehlenden Trainingskilometer des letzten Monats auswirken.
Viletta und Küng raus – Feuz rein
Nicht am Start stehen wird der Engadiner Sandro Viletta, der vor einigen Tagen wegen einer Knieverletzung Forfait für den Rest der Saison geben musste. Ein frühes Comeback feiert heute dafür der Lauberhorn-Sieger 2012, Beat Feuz (Bild unten), der nach seiner Achillessehnenverletzung testen will, ob er schon wieder wettkampftauglich ist. Ansonsten liegen die Schweizer Hoffnungen am ehesten noch auf Marc Gisin, der in Santa Caterina immerhin Elfter wurde. Bereits vor einer Woche hatte Patrick Küng, Lauberhorn-Sieger 2014 seinen vielversprechenden Comeback-Versuch – und damit den Rest der Saison – nach seiner Verletzung vom Herbst aufgeben müssen. Hinsichtlich der Ski-WM 2017 in St. Moritz sicher kein unvernünftiger Entscheid.
So bleiben die Schweizer Hoffnungen für den Samstag dünn und fragil – die Schweiz drückt vor allem wieder einmal Carlo Janka und seinem lädierten Rücken die Daumen.
Wer schon mal ein «Glüschterli» will für das grosse Rennen vom Samstag – hier die Kamerafahrt 2010 von Hans Knauss.
(Bilder: Mario Kneisl/EQ Images)