Das Staatsarchiv Graubünden präsentiert zum Jahresende eine neue Publikation in seiner Reihe Quellen und Forschungen zur Bündner Geschichte. Die Vernissage findet heute Mittwoch um 17.30 Uhr im Staatsarchiv Graubünden statt.
Das Buch Vita Bartholomaei Anhornii. Die Autobiographie des Pfarrers Bartholomäus Anhorn (1566-1640) aus der Zeit der Bündner Wirren enthält eines der wichtigsten Bündner Selbstzeugnisse des 17. Jahrhunderts. Herausgegeben und kommentiert wird Anhorns bisher unveröffentlichtes Werk von Lorenz Heiligensetzer und Ursus Brunold.
Bartholomäus Anhorn (1566–1640) stammte aus Fläsch und wirkte dort sowie in Maienfeld als Pfarrer, bevor er angesichts der Kriegsunruhen nach St. Gallen fliehen musste und dann sein Leben in Appenzell beendete. Bekannt ist Anhorn als einer der bedeutendsten Chronisten seiner Epoche. Die Lebensgeschichte Anhorns handelt von harten Jugendjahren, von der Tätigkeit als Pfarrer, von Flucht und Exil. Weiter schildert Anhorn insbesondere die dramatischen Ereignisse des Veltliner Aufstands und des Prättigauer Aufruhrs detailliert und lebendig. Damit entstehen Bezüge zu seinen historischen Werken. Bemerkenswert sind die im Buch ebenfalls enthaltenen Zeichnungen Anhorns. Eine zeigt das auf dem Umschlag abgebildete «Drei-Sonnen-Wunder».
Die beiden Autoren stellen die Autobiographie Anhorns in den historischen Kontext und schaffen Bezüge zu anderen zeitgenössischen Dokumenten. Sie liefern so eine kritisch kommentierende Darstellung dieser wohl einzigartigen Autobiographie aus einer der spannendsten Epochen der Bündner Geschichte.
Die Vernissage findet am Mittwoch, 16. Dezember 2015, 17.30 Uhr, im Staatsarchiv Graubünden (Chur, Karlihofplatz, 3. Stock) statt.