In den kommenden zwei Tagen wird der neue Unihockey-Weltmeistertitel im Frauen-Unihockey erkoren. In der vergangenen Woche habe ich einige Spielen – und nicht nur die des Schweizer Teams – im Internet verfolgt. Was ich da gesehen habe, hat mir in vieler Hinsicht gefallen.
Ich möchte mit dem sportlichen Teil beginnen. Die Schweiz hat bis hierhin seine Aufgabe erfüllt, aber leider auch nicht mehr. Sie haben in der Vorrunde den erhofften Exploit gegen Finnland nicht landen können. Am Schluss resultierte nach einem guten Spiel eine 4:6-Niederlage. Das Team von Sascha Brendler hat bis heute erwartungsgemäss eine ordentliche Leistung gezeigt. Doch eine klare Steigerung während des Turniers war leider nicht erkennbar. Im Viertelfinalspiel gegen Lettland begann das Schweizer Team sehr konzentriert und lag nach 8 Spielminuten bereits mit 3:0 vorne. Danach brach der hohe Spielrythmus wieder ein, und es dauerte bis zur 24. Minute, ehe das Team dort weiter machte, wo sie am Anfang begonnen hatten, nämlich: in 10 Minuten weitere vier Toren zu erzielen.
Meine Erkenntnis nach den ersten vier Spielen des Schweizer Teams ist die, dass der gesamte Erfolgsduck auf der ersten Linie um Corin Rüttimann (Bild oben) und Flurina Marti (Bild unten) liegt. Bis jetzt war diese Linie mehrheitlich für die wichtigen Tore verantwortlich.
Für den Halbfinalgegner Schweden wird es weitaus mehr benötigen als nur eine erfolgreiche erste Linie. Das skandinavische Team spielt derzeit in einer eigenen Liga. Nach vier Spielen lautet das Torverhältnis 55:4 und ergibt ein durchschnittliches Resultat von 14:1! In der Vorrunde haben sie das tschechische Frauenteam mit sage und schreibe 17:2 aus der Halle gejagt. Die schwedische Mannschaft verfügt über drei ausgeglichen starke Linien, die über eine sehr hohe technische Qualität verfügen. Ihre Dominanz widerspiegelt sich in der Offensive wie in der Defensive. Sie bestimmen ihre Spiele nach Belieben und können, wenn es sein muss, den Druck auf das gegnerische Tor einfach erhöhen.
Ich weiss, dass ich langsam ins Schwärmen komme. Doch wenn ein Team kaum Stockfehler verursacht, über eine sehr hohe Passqualität verfügt und schlussendlich sehr präzise und konsequent den Abschluss sucht, so lässt dies mein Herz einfach höher schlagen. Zudem kann ich auch ehrlich zugeben, dass die Schwedinnen – nicht nur was Unihockey anbelangt -eine gute Figur hinterlassen.☺
Zurück zum Wesentlichen: Meiner Meinung nach wird Schweden souverän den WM-Titel holen, zum wiederholten Mal. Das Schweizer Team muss leider mit der Bronzemedaille vorlieb nehmen.
Überzeugt euch selbst und verfolgt doch das heutige WM Halbfinalspiel zwischen der Schweiz und Schweden (Spielbeginn 19.15 Uhr) und die morgigen Finalspiele live im Internet.
(Archivbilder: Alessio Fiori/Daniel Christen/EQ Images)