Alligator Malans hat sich per sofort von seinem Cheftrainer Daniel Hahne getrennt. Alligator-Präsident This Störi erklärt im Interview mit GRHeute, warum.
This Störi, in einer Medienmitteilung schreibt Alligator Malans, dass sich das Verhältnis zwischen dem Cheftrainer und dem Team schrittweise abgekühlt habe. Woran lag das?
Wir haben einfach gespürt, dass das Team keine Fortschritte mehr macht. Das haben wir von der Mannschaft erwartet, und dafür ist letztlich der Trainer verantwortlich.
Es gab keinen Knatsch zwischen den Spielern und dem Trainer?
Das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft war korrekt. Er hat seine Arbeit aus physischer Sicht gut gemacht, aber letztlich das Team nicht mehr erreicht.
Das heisst?
Wenn der Trainer etwas sagt, und die Mannschaft kann es nicht umsetzen. Wenn er es nicht schafft, die Spieler zu motivieren und zu pushen.
Ist eigentlich verrückt: Letztes Jahr holte Alligator unter Hahne den Cup und qualifizierte sich für den Superfinal, im Jahr darauf wird er freigestellt…
…das kann es im Sport einfach geben, wie man beispielsweise auch am Beispiel Lucien Favre in Mönchengladbach sah.
Seit der Natipause ist Alligator Malans aus dem Tritt. Am vorletzten Wochenende konnten sie den Zweitletzten Thun nur knapp besiegen und schieden tags darauf im Cup-Viertelfinal aus. Und am letzten Wochenende gabs eine 1:5-Schlappe beim Schlusslicht St. Gallen. War dies der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte?
Nein, der Entscheid für einen Wechsel wurde schon vor dem letzten Spiel getroffen, dieses Resultat spielte keine Rolle mehr. Man darf nicht vergessen, dass wir auch gute Spiele hatten, zum Beispiel gegen GC. Aber wir hatten auch viele schlechte, und mit dem siebten Platz sind wir natürlich nicht zufrieden.
Im Cup out, in der Meisterschaft im hinteren Mittelfeld: Was liegt diese Saison noch drin?
Die Ziele sind immer noch die gleichen. Wir wollen in der Meisterschaft vorne mitspielen und den Superfinal erreichen. Die Chancen sind intakt, wir liegen ja nur fünf Punkte hinter der Spitze. Wir sind überzeugt, dass wir die Kurve wieder kriegen.
Wurde die Mannschaft vielleicht etwas überschätzt? Schliesslich wurde das Team ja doch ziemlich verjüngt.
Ich denke nicht. Die Mannschaft ist übers Ganze gesehen stabil geblieben, viele der jüngeren Spieler sind jetzt ja auch ein Jahr älter. Dazu haben wir 3-4 Rückkehrer wie Sandro Dominioni und neue Ausländer integriert. Die Zusammenstellung der Mannschaft stimmt. Wie gesagt: Das Hauptproblem war, dass die Mannschaft keine Fortschritte mehr machte.
Patrick Britt und Peter Lüthi springen klubintern als Notnägel ein. Ich nehme an, Sie suchen in dieser Saison keine anderen Trainer mehr?
Nein. Wir werden keinen auswärtigen Trainer als Übergangslösung verpflichten.
Das Saisonziel «Superfinal» ist für die beiden ad-interim-Trainer aber eine stolze Vorgabe, oder?
Schon, aber die beiden wollen das auch. Wir sind überzeugt, dass das so die beste Lösung für den Klub ist. Wir lassen ihnen auch Zeit, sie geniessen unser volles Vertrauen.