«IG offenes Davos» legt Beschwerde beim Presserat ein

Die Interessengemeinschaft offenes Davos hat gestern beim Schweizer Presserat Beschwerde gegen diverse Artikel in der Gipfel-Zeitung eingelegt und die Staatsanwaltschaft gebeten, zwei Beiträge auf Verstoss gegen die Rassismus-Strafnorm zu überprüfen.

Der Präsident der IG, Philipp Wilhelm, hatte bereits vor sechs Tagen drei Verletzungen des Artikels 261 der Strafgesetzordnung, der sogenannten Anti-Rassismus-Strafnorm, geortet und die Staatsanwaltschaft gebeten, die Beiträge zu prüfen.

Gestern hat die IG nun auch beim Schweizerischen Presserat Beschwerde eingelegt, und zwar wegen der Beiträge ‚Ohne Worte‘ vom 16. Oktober 2015 sowie dem Beitrag ‚Ich ging mit meinem Hund…’ aus der Ausgabe vom 30. Oktober 2015. «Leider publiziert Verlag und Redaktion seit Ablauf der zweijährigen Probezeit wieder stossende Beiträge», heisst es in der Beschwerdeschrift, «gemäss Ziffer 8 der ‹Erklärung der Rechte und Pflichten der Journalistinnen und Journalisten› verpflichten sich diese dazu, in der Berichterstattung auf diskriminierende Anspielungen zu verzichten, welche die ethische oder nationale Zugehörigkeit zum Gegenstand haben.»

(Die GRHeute-Redaktion ist sich uneinig, ob die insgesamt vier Beiträge in diesem Kontext abgebildet werden sollen. Wir haben deshalb beschlossen, die erwähnten Beiträge auf einer Seite abzubilden, die nur über diesen Link zugänglich ist. Wer sich also selbst ein Bild machen will, nur zu. Wir distanzieren uns auf jeden Fall mit Nachdruck von diesen Beiträgen.)

Bereits gestern hatte die Juso Graubünden erwogen, rechtliche Schritte einzuleiten. GRHeute hatte bereits am Montag einen Kommentar zur unappetitlichen Affäre veröffentlicht. Das Gratisblatt ‹Gipfel-Zeitung› erscheint wöchentlich in allen Briefkästen der Region (15’500 Exemplare), egal, ob der Briefkasten mit ,keine Werbung beschriftet ist oder nicht›. Zu den Reaktionen in der Bevölkerung hat Jürg Grassi vom Verein IG offenes Davos einen Leserbrief geschrieben. Heute zog schliesslich auch die Juso Graubünden nach und reichte eine Presseratsbeschwerde ein.

 

(Bild: GRHeute)