Der HC Davos ist in der Champions Hockey League eine Runde weiter: Im Achtelfinal-Rückspiel gewann der Schweizer Meister gegen Liberec (Tsch) vor 3252 Zuschauern mit 4:3 und steht damit in den Top 8 Europas.
Der HC Davos hat’s geschafft und steht in den Viertelfinals. Die Bündner stiegen nach dem 5:3-Auswärtssieg mit einem Zweitore-Vorsprung ins Rückspiel und schienen lange auf der sicheren Seite zu stehen.
Bereits in der 6. Minute skorte Samuel Walser nach Vorarbeit von Dick Axelsson und Andres Ambühl zum Davoser Führungstreffer. Die Freude währte allerdings nicht lange: Liberec konterte durch Petr Jelinek postwendend zum 1:1.
Der Rest des Drittels gehörte aber wieder dem HCD, Dino Wieser in Unterzahl und Mauro Jörg (Assist Samuel Walser) stellten den vermeintlich vorentscheidenden Zweitore-Vorsprung wieder her.
Die vier Tore Vorsprung schienen den Bündnern im Mitteldrittel nicht gut zu tun: Jelinek mit seinem zweiten Tor und Michael Plutnar glichen das Spiel bis zur Spielhälfte wieder aus. Schrecksekunde vor dem Ausgleich: Doppel-Torschütze Jelinek wurde von einem Puck im Gesicht getroffen und musste das Eis verlassen.
Der Ausgleich schien die Bündner auf jeden Fall wieder wach zu rütteln: Näher als zu einem Pfosten- und einem Lattenschuss kam der HCD im Mitteldrittel aber nicht. Das Spiel wog nun hin und her, die Tschechen prüften Leonardo Genoni aus allen Lagen. Mit einem 3:3 gingen die beiden Teams aber in die Pause – noch lag der HCD in der Gesamtabrechnung mit zwei Toren vorn.
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— Florian Brauchli (@FlorianBrauchli) 10. November 2015
HCD-Coach Arno del Curto musste in der zweiten Drittelspause die richtigen Worte gefunden zu haben. Seine Mannen stiegen konzentriert ins Spiel und fokussierten sich vornehmlich aufs Zerstören des tschechischen Aufbauspiels. Mit Erfolg: Die Bündner dominierten die Mittelzone und liessen kaum mehr Chancen zu. Selbst in Überzahl riskierte Davos wenig und liess die letzte Konsequenz auf die Entscheidung vermissen. Dies rächte sich aber nicht, obwohl die Tschechen in der Folge noch sechs Minuten im Powerplay spielen konnten. Einmal mehr erwies sich das Boxplay des HC Davos und HCD-Goalie Genoni als Bank und liess keinen Treffer mehr zu. Im Gegenteil: Dino Wieser schlug den Puck drei Minuten vor Schluss aus dem eigenen Drittel – und wie! Da die Tschechen ihren Goalie bereits zugunsten eines sechsten Feldspielers ersetzt hatten, glitt die Scheibe zum entscheidenden 4:3 ins Tor.
«Können zufrieden sein»
Dino Wieser war nach dem Spiel gegenüber Radio Südostschweiz dann auch erleichtert: «Wir haben gut angefangen, dann aber im 2. Drittel den Faden verloren. Zum Glück ist es gut rausgekommen. So können wir zufrieden sein.»
Der HC Davos schaltet den tschechischen Leader damit letztlich souverän mit dem Gesamtskore von 9:6 aus und qualifiziert sich für die nächste Runde. Im Viertelfinal trifft der HCD am 1./8. Dezember auf den schwedischen Spitzenverein Skelleftea AIK, zurzeit Zweiter in der schwedischen Liga, das im Achtelfinal die Eisbären Berlin ausschaltete. Dino Wieser zur Frage von Radio Südostschweiz, ob er über den Gegner im Viertelfinal schon was wisse: «Die einen oder andern vielleicht schon, ich nicht. Ich habe nur gehört, das ist eine Top-Mannschaft von Schweden. Das ist sicher.»
Davos – Liberec 4:3 (3:1, 0:2, 1:0)
3252 Zuschauer. – SR Öhlund/Nord, Tscherrig/Kaderli.
Tore: 6. Walser (Axelsson, Ambühl) 1:0. 9. Jelinek 1:1. 10. Dino Wieser 2:1 (Penalty). 13. Jörg (Walser) 3:1. 25. Jelinek 3:2. 30. Plutnar (Repik) 3:3. 57. Dino Wieser (Ausschluss Walser!) 4:3 (ins leere Tor).
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Davos, 3mal 2 Minuten gegen Liberec.
Davos: Genoni; Brejcak, Jung; Heldner, Forster; Schneeberger, Paschoud; Ambühl, Walser, Axelsson; Marc Wieser, Lindgren, Paulsson; Sciaroni, Egli, Dino Wieser; Simion, Aeschlimann, Jörg; Ryser.
Liberec: Lasek/Schwarz (ab 25.); Simek, Sevc; Vitasek, Derner; Plutnar, Vytisk; Repik, Vampola, Birner; Bakos, Bulir, Radivojevic; Krenzelok, Jelinek, Valsky; Stransky, Vlach, Lakatos.
Bemerkungen: Davos ohne Du Bois, Kindschi, Guerra, Corvi (alle verletzt), Setoguchi, Forrer und Schmutz (alle nicht spielberechtigt). – Pfosten-/Lattenschüsse: 2. Valsky, 35. Paulsson, 38. Marc Wieser. – Timeout Davos (25.). – Liberec von 54:37 bis 56:33 und ab 56:53 ohne Goalie.
(Fotos: Jürgen Staiger/EQ Images)