Scarlett O’Hara. Rhett Butler. In jener Zeit, als sie berühmt waren, gab es viele Traumpaare wie sie. Anna Karenina und Alexej Wronskij. Rick Blaine und Ilsa Lund. Caesar und Cleopatra. Und. Und. Und. Zu diesen Filmen gehören Zitate, die sich so tief ins Musenalp-Gedächtnis gebrannt haben, dass es einem manchmal vorkommt, als hätte man sie hinter den verschlossenen Türen der Pubertät selbst erfunden. «Ich schau dir in die Augen, Kleines», ist so eins, «das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft» ein anderes aus «Casablanca». Auch Scarlett O’Hara und Rhett Butler schenkten sich rhetorisch nix; einmal sagt Rhett zu Scarlett: «Ehrlich gesagt, meine Liebe, ist mir das egal.» Das Buch endet mit der verlorenen Liebe von Rhett, doch Scarlett gibt nicht auf und sagt den denkwürdigen, wunderschönen Satz, der wie viele Sätze auf Englisch viel besser tönt als auf Deutsch: «After all, tomorrow is another day.» Oder zu Deutsch: «Morgen ist ein neuer Tag.»
Scarlett O’Hara, die Südstaaten-Schönheit, die wie ein Tiger um seine Beute um Rhett Butler tänzelt – oder umgekehrt, man weiss es nicht so genau -, wurde in der berühmtesten Fassung von Vivien Leigh gespielt. Vivien Leigh kam heute vor 102 Jahren in Darjeeling in Indien zur Welt. Sie starb 1967 in London.