Chur 97-Trainer Thomas Waser: «Wir heben nicht ab»

Chur 97 ist inoffizieller «Wintermeister» in der 2. Liga regional. GRHeute hat mit dem Trainer Thomas Waser gesprochen.

GRHeute: Thomas Waser, Chur 97 liegt nach der Herbstrunde mit fünf Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Sie müssen als Cheftrainer zufrieden sein, oder?

Über alles gesehen bin ich sehr zufrieden. Am Anfang lief’s sehr gut, gegen Schluss haben wir etwas nachgelassen. Wir feiern sicher nicht überschwänglich und werden nicht abheben.

Besonders die Offensive mit 35 erzielten Toren in 11 Spielen funktionierte bestens. Haben Sie damit gerechnet?

Nicht in diesem Ausmass. Man muss auch sagen, dass das Spiel beim einen oder andern Mal zu unseren Gunsten verlaufen ist. Aber man kann sagen, dass der absolute Biss von Anfang an da war.

Sie haben es angesprochen. In der zweiten Hälfte der Herbstsaison lief’s nicht mehr ganz so rund. Ging da etwas die Kraft aus?

Das würde ich nicht sagen. Die Physis war nicht der Grund für unser Nachlassen. Wir waren etwas übersättigt, der unbedingte Siegeswille fehlte plötzlich ein wenig. Tendenziell macht man dann immer einen Schritt weniger. Dazu kamen einige Gesperrte und Verletzte, so dass wir im Training nicht mehr den gleichen Konkurrenzkampf hatten. Unser breites und ausgeglichenes Kader war zu Beginn eine Stärke. Dazu kommt, dass die Gegner uns jetzt kennen, gerade im Rheintal hat sich herumgesprochen, wie wir spielen. Und so hat sich unsere Niederlage gegen Au-Berneck für mich auch abgezeichnet.

Das war die bisher einzige in dieser Saison. Im letzten Spiel am letzten Samstag gab’s dann gegen Rebstein nach einem 0:0 zur Halbzeit wieder einen Sieg, dank zwei Toren in den zweiten 45 Minuten. Was haben Sie dem Team in der Pause gesagt?

Ich wusste nicht wirklich, was ich zum Gebotenen sagen soll und habe dies dem Team auch so mitgeteilt. Der Auftritt in den ersten 45 Minuten war absolut ungenügend und ein Sieg war an diesem Tag für mich Pflicht. Die erste Halbzeit war ganz sicher nicht schön anzusehen. Die zweite Halbzeit war dann ansehnlicher und es war sehr wichtig, dass wir die zwei Tore noch geschossen haben und so den geforderten Sieg einfahren konnten.

Thomas Waser (l.) und Sportchef Rolf Montalta mit dem letzten Neuzugang Blerim Ibrahimi im September.
Thomas Waser (l.) und Sportchef Rolf Montalta mit dem letzten Neuzugang Blerim Ibrahimi im September.

Was sehen jetzt die nächsten Schritte mit Chur 97 aus?

Wir wissen, dass wir in der Rückrunde ein schweres Startprogramm haben. Aber zuerst haben wir am Samstag noch unser Bündner-Cup-Spiel in Samedan, deshalb trainieren wir diese Woche noch zweimal. Danach schalten wir erstmal ab und holen etwas Luft. Wir werden im physischen Bereich das eine oder andere Defizit aufholen und an der Verletzungsprophylaxe – sprich Kraft und Ausdauer – arbeiten. Im Januar legen wir den Grundstein, ab Februar geht’s dann wieder so richtig los.

Sie sind jetzt ziemlich genau ein Jahr Trainer bei Chur 97, zuvor führten Sie die zweite Mannschaft an. Wie anstrengend war der Fussball-Herbst in diesem Jahr für Sie?

Schon ziemlich. Unser Co-Trainer Cyril Joos spielt ja auch, so hat es schon ziemlich Energie gebraucht. Der Aufwand als Trainer in der 1. Mannschaft und in der 2. Mannschaft ist ähnlich gross. Wenn man es recht machen will, spielt es keine Rolle bei welchem Team. Ich nehme mir aber gerne die Zeit. Und umso schöner ist es natürlich, wenn sich dann der Erfolg einstellt.

Hier geht’s zur Winter-Tabelle der 2. Liga regional

Chur97

(Bilder: facebook.com/chur97)