Der Kanton Graubünden erwirbt die Baurechte für das brachliegende Sägereiareal in Domat/Ems. Die Regierung schafft damit die Voraussetzung zur Entwicklung des Areals als Industriezone mit wertschöpfungsintensiven und exportorientierten Unternehmungen. Die BDP begrüsst diesen Befreiungsschlag für das seit mehreren Jahren brachliegende hochwertige und gut erschlossene Areal. Auch wenn der Kaufpreis und die Kosten für die Revitalisierung beträchtlich sind, werden diese durch den langfristigen volkswirtschaftlichen Mehrwert um ein mehrfaches kompensiert.
Der Handlungsrahmen ist im Fall des Sägereiareals in Domat/Ems durch verschiedene Fehleinschätzungen auf verschiedenen Ebenen und langfristig wirkende Verträge aus der Vergangenheit eng begrenzt. Die Regierung hat mit dem Kauf der Baurechte von der Firma Pfeiffer einen Befreiungsschlag gewagt. Sie verhindert damit eine langfristige Industriebrache auf dem wohl wertvollsten und entwicklungsfähigsten Industrieareal des Kantons Graubünden. Dem Kaufpreis von 10.8 Mio. Franken für die Sicherung der Baurechte und den Kosten für den Rückbau des bestehenden Bauten und Anlagen im Umfang von 12 – 23 Mio. Franken steht allerdings ein volkswirtschaftlicher Gegenwert in vielfachem Umfang gegenüber.
Bildungspolitische Entscheide müssen folgen
Die Ausrichtung auf wertschöpfungsintensive und exportorientierte Unternehmungen wird von der BDP unterstützt. Diese Ausrichtung trägt langfristig dazu bei, dass die Bündner Volkswirtschaft breiter abgestützt und damit die Abhängigkeit von einzelnen, wenigen Branchen reduziert wird. Die Ansiedlung von Unternehmungen wie der Hamilton Plastics schürt diesbezüglich berechtigte Hoffnungen. Die nachhaltig erfolgreiche Entwicklung des Areals in Domat/Ems und die Ansiedlung der gewünschten Unternehmungen wird allerdings nur gelingen, wenn die Unternehmungen am Arbeitsmarkt die notwendigen Fachkräfte und Ingenieure rekrutieren können. Es ist für die BDP deshalb zentral, dass die Regierung auch bildungspolitische Weichenstellungen vornimmt und mit einer entsprechenden Strategie die Entwicklung in Domat/Ems flankiert. Die notwendigen Bildungsinstitutionen sind in Graubünden vorhanden. Eine konsequentere Ausrichtung der Lehrgänge und Bildungsinhalte auf die bestehenden und neuen Bedürfnisse der Bündner Wirtschaft ist nunmehr an die Hand zu nehmen.
Andreas Felix, Parteipräsident BDP Graubünden
(Bild: GRHeute)