An diesem Wochenende steht für einmal nicht die NLA-Meisterschaftsrunde im Vordergrund, sondern der Champions Cup.
Dieses internationale Turnier wird in diesem Jahr in Mlada Boleslav in der Tschechischen Republik ausgetragen. Die Schweizer Farben werden dort bei den Frauen vom amtierenden Schweizer Meister Piranha Chur und bei den Männern von SV Wiler-Ersigen vertreten. Für beide Teams muss die klare Zielsetzung Finalteilnahme heissen.
Piranha Chur ist mit zwei klaren Siegen in die neue Saison gestartet. Dabei haben sie am vergangenen Wochenende Dietlikon auswärts mit 7:4 geschlagen und eine erfolgreiche Hauptprobe für den Champions Cup abgelegt. Die Verantwortung im Spiel liegt, verglichen mit der vergangenen Saison, auf mehreren Spielerinnen. Ein Indiz dafür zeigt die aktuelle Skorerliste. In den ersten 30 sind nicht weniger als 8 Spielerinnen von Piranha Chur rangiert. Unter anderem benötigen sie genau diese Qualitäten, um erfolgreich zu sein. Die guten Voraussetzungen dafür sind geschaffen und man darf gespannt sein, wie Piranha Chur mit dem Druck umzugehen vermag. Sie wollen mit Bestimmtheit ihre enttäuschende Platzierung (4. Rang) aus dem Vorjahr vergessen lassen.
Der tschechische Meister wartet
Im Viertelfinal wartet kein geringerer Gegner als der tschechische Meister Herbadent Praha. Sie sind ebenfalls mit drei Siegen sehr gut in die neue Meisterschaft gestartet. Ihr Torverhältnis von 31:5 zeigt klar auf, dass dieses Team ihre Qualitäten nicht nur in der Defensive hat, sondern ebenfalls in der Offensive mit durchschnittlich über 10 Toren pro Spiel! Dieses wegweisende Spiel für Piranha Chur findet heute Freitag um 12.00 Uhr statt und kann live im Internet (www.floorballchampionscup.eu) verfolgt werden.
Bei einem Sieg im Viertelfinal wartet am Samstag im Halbfinalspiel der amtierende schwedische Meister KAIS Mora und Champions-Cup-Favorit auf das Churer Frauenteam. Das schwedische Team hat zuletzt in der zweiten Runde gegen den Meisterschaftskandidaten IKSU 6:7 verloren und liegt in der heimischen Meisterschaft aktuell auf Platz 3. Trotz der Niederlage werden sie mit dem nötigen Selbstvertrauen nach Tschechien anreisen und dort versuchen, den Champions Titel zu holen.
Wiler Ersigen in guter Frühform
Beim SV Wiler-Ersigen ist die Ausgangslage sehr ähnlich. Der Meister ist mit drei Siegen in die neue Saison gestartet. Einzelne Akteure, wie Patrick Mendelin oder Jami Manninen, sind bereits in einer hervorragenden Form. Für den SV Wiler-Ersigen ist es nicht nur die Teilnahme an einem weiteren Champions Cup. Nein, sie wollen sich für ihre letztjährige Niederlage mit dem 4. Schlussrang in diesem Jahr revanchieren. Die Chancen für eine Finalteilnahme sind intakt.
Im heutigen Viertelfinalspiel (Spielbeginn 17.00 Uhr) treffen sie auf das tschechische Team Florbal Mlada Boleslav (Bild). Dieses Team darf als Veranstalter am Champions Cup teilnehmen und hat sich nicht sportlich dafür qualifiziert. Trotzdem darf der Gegner auf keinen Fall unterschätzt werden. Sie haben in der laufenden Meisterschaft drei Siege mit einem Torverhältnis von 33:10 eingefahren. Zudem spielt Florbal Mlada Boleslav zuhause vor eigenem Publikum.
Im Halbfinal wartet der finnische Meister
Der Gewinner des Viertelfinalspiels spielt am Samstag im Halbfinal gegen den finnischen Meister SPV aus Seinäjoki mit dem Altmeister Mika Kohonen im Team. In der neuen Meisterschaft mussten sie bereits zwei Niederlagen, darunter eine in der Overtime, hinnehmen und konnten nur ein Spiel für sich entscheiden. Durch ihre enorme Routine im Kader ist eine Leistungssteigerung am Champions Cup zu erwarten. Der Gegner muss am Samstag eine sehr gute Leistung abrufen können, um SPV vor dem Finaleinzug zu stoppen.
Sowohl bei den Frauen wie auch bei den Männern ist für eine grosse Spannung gesorgt. Eine realistische Prognose für die beiden Finalspiel abzugeben ist kaum möglich. Für das schweizerische Unihockey wäre ein internationaler Erfolg wünschenswert und gleichzeitig sehr hoch einzustufen. Ein solcher Erfolg würde einen weiteren Schub in dieser jungen Sportart auslösen können.
(Bild: Jubelt Piranha auch am Champions Cup? – EQ Images/Manuel Winterberger)